Besinnungsorte

Stelenprojekt

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    GemEINSam kreativ werden - Stelenprojekt im Illertal

    Gemeinsam mit Neuzugezogenen und langjährigen Bewohnern des Illertals wurden Holzstelen zum Thema „Was verbindet uns?“ mit unterschiedlichen Materialien gestaltet.

    Durch die Offenheit der einzelnen Gemeinden wurde es möglich, die gestalteten Holzstelen langfristig an ausgesuchten Plätzen in Kirchberg, Erolzheim, Dettingen, Kirchdorf, Berkheim und Tannheim anzubringen.

    So entstand in Berkheim ein Stelenweg.

    Video zum Stelenprojekt

Das Boot - Gedenkstätte

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    Das Boot – Gedenkstätte für die auf der Flucht verstorbenen Menschen

    Künstlergruppe:

    Joshua Glaser und Melina Braß – Erstellung Boot

    Musa Sonko (Gambia) – Text

    Übersetzung und Tafel – Mohammad (16) aus Syrien


    Die Entstehung des Bootes begann mit der Idee der Caritas für einen interreligiösen Ort des Gedenkens an die Menschen, die auf der Flucht verstorben sind, zu dem Angehörige wie auch Betroffene, Ehrenamtliche… kommen können. Es ging vor allem darum einen Platz für Stille und Trauer zu schaffen.

    Kurz zuvor hatte Melina den Film „Die Piroge“ gesehen, der die Geschichte von Menschen auf der Flucht erzählt, die mit einem einfachen Holzboot das Meer überqueren wollen und irgendwann mitten auf See ohne Aussicht auf Rettung hängenbleiben. Wie wahrscheinlich Viele war sie sehr verstört von den Bildern und der Tatsache, dass solche Dinge wirklich täglich passieren.

    Als sie dann vom Plan der Caritas erfuhr, den Verstorbenen eine Gedenkstätte und einen Rückzugsort für Betroffene zu errichten, kamen ihr wieder diese Klapprigen Boote in den Sinn, welche man auch jeden Tag in den Nachrichten sieht und die schon beim ersten Anblick nicht geeignet erscheinen um ein komplettes Meer zu überqueren.

    Sie erstellte den Entwurf, in dessen Zentrum das zerbrochene Boot steht, aus dessen Mitte – auf einem Totenbrett dargestellt – eine Hand wie aus einer Wasseroberfläche herausragt. Mit diesem Entwurf wandte sie sich an Joshua, der geduldig dankenswerterweise den Großteil der Umsetzung des Bootes übernahm. Das Totenbrett und die Hand wurden von Melina erstellt. Sie verbrachten Wochen damit das beinah intakte Boot zu bauen um es anschließend zu zerstören.

    Musa Sonko, ein muslimischer Flüchtling aus Gambia, hat das Boot mit einem Text ergänzt: „Auf der Suche nach Geborgenheit, nach Freiheit und nach Frieden.“ Der 16-jährigen Mohammad aus Syrien übersetzte uns diesen Satz ins Arabische und gestaltete die Tafel.

    Gemeinsam hoffen die Künstler, dass dieses kleine Denkmal Menschen in Trauer vielleicht die Möglichkeit gibt, an einen Ort zu kommen, wo sie Blumen für den Verstorbenen ablegen und Kerzen anzünden können.

    Aber auch, dass es die Menschen hier daran erinnert, wie gut es uns eigentlich geht und wie aussichtslos eine Situation sein muss, dass man selbst in so ein Boot steigt um seine Heimat zu verlassen.

    Die Künstlergruppe hat einen interreligiösen Hintergrund und hat die Gedenkstätte in großer Harmonie hergestellt. Sie freuen sich über Ihr Interesse!


    Lucia Braß

    Für die Ökumenische Flüchtlingsarbeit von Caritas und Diakonie


    Die Gedenkstätte "Das Boot" ist zu finden

    beim Alten Evangelischen Friedhof, Ulmer Straße 10, Biberach













    Weitere Fotos zur Gedenkstätte finden Sie hier.



Bildergalerie

Bilder zur Gedenkstunde am Tag des Flüchtlings an der Gedenkstätte "Boot"

Fotos zum Stelenprojekt finden Sie ebenfalls unter der Galerie


Gedenkstätte "Boot"

Erklärung zu den Bildern:
Vor der Biberacher Eröffnung im Landkreis Sigmaringen unterwegs: Die erste Herberge stellte die Kirche in Renhardsweiler dar, wo es neben der Anwesenheit während der Gottesdienste ein wunderschönes Konzert erleben durfte. Nächster Aufenthalt galt St.Antonius in Saulgau, wo das Boot mehrere Tage inkl. eines Gottesdienstes blieb. Herberge gab es ebenfalls für mehrere Tage im Kloster Sießen, wo dann einige Feiern inkl Gottesdienst am Boot gehalten wurden. Anschließend bei einer Mahnwache auf dem Marktplatz in Saulgau. Ein Foto noch vom Bau dazu.
Das Foto von M.Ströhle und dem Kantor der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Schalom München (N.David) stammt von der Eröffnungsfeier.

  • Gedenkstätte

    Gedenkstätte

  • Bau des Bootes im Mai 2015

    Bau des Bootes im Mai 2015

  • Kirche Renhardsweiler

    Kirche Renhardsweiler

  • Gedenktafel

    Gedenktafel

  • Mahnwache auf dem Marktplatz in Saulgau

    Mahnwache auf dem Marktplatz in Saulgau

  • Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach mit Lucia Braß

    Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach mit Lucia Braß

  • Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

    Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

  • Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

    Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

  • Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

    Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

  • Eröffnungsfeier mit M.Ströhle und dem Kantor der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Schalom München (N.David)

    Eröffnungsfeier mit M.Ströhle und dem Kantor der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Schalom München (N.David)

  • Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

    Eröffnungsfeier am evang. Friedhof Biberach

Presse



    140 Tote bei Schiffsunglück

    Vor der Küste Senegals kentert ein Schiff mit 200 Menschen an Bord. Nur wenige können gerettet werden.

    Die Seite können Sie sich unter dieser Adresse anschauen:

    Originalartikel Süddeutsche Zeitung
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    Rund 140 Tote bei schwerem Bootsunglück

    Es ist eines der schwersten Unglücke auf der Atlantikroute Richtung Kanarische Inseln: Wie am Wochenende bekannt wurde, sank am Freitag ein Flüchtlingsschiff mit rund 200 Menschen an Bord vor der Küste des westafrikanischen Landes Senegal. Augenzeugen zufolge brach das Boot nach der Explosion des Motors auseinander. Rund 140 Menschen starben, 59 konnten von der Küstenwacht gerettet werden.

    Sie wollten über den Atlantik europäisches Territorium erreichen: die rund 1500 Kilometer entfernten Kanarischen Inseln. An Bord des etwa 20 Meter langen Holzkahns befanden sich vor allem junge Männer, aber auch Frauen und Kinder. Doch die Reise, die am Freitag in der Nähe der senegalesischen Großstadt M’bour begonnen hatte, endete nach wenigen Stunden in einer Katastrophe. „Einer der Motoren geriet in Brand“, berichtete ein Überlebender in der senegalesischen Zeitung „L’Observateur“. Wenig später, so hieß es weiter, sei die Antriebsmaschine explodiert. Auch einige volle Benzinkanister, die in der Nähe des Motors standen, seien in die Luft geflogen. Das Boot sei dann auseinandergebrochen und gesunken.

    Spaniens Küstenwacht, die in Absprache mit dem senegalesischen Grenzschutz auch vor Westafrika patrouilliert, bestätigte gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur Efe das Unglück. „Ein spanisches Patrouillenschiff konnte 24 Menschen retten“, sagte ein Sprecher. Wenig später sei auch Senegals Küstenwacht eingetroffen und habe Überlebende an Bord genommen. Nach Angaben der senegalesischen Marine wurden 59 Menschen geborgen.

    Am gleichen Tag stoppte Senegals Marine nach eigenen Angaben ein weiteres Schiff vor der Küste des Landes, das mit 111 Menschen ebenfalls auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln war. Derzeit kommen täglich Hunderte Migranten per Boot auf der zu Spanien gehörenden Inselgruppe an. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der Bootsankünfte auf Gran Canaria und den Nachbarinseln stark zugenommen.

    Allein in den vergangenen sieben Tagen wurden rund 2000 Migranten auf den Kanaren registriert. Seit Jahresbeginn kamen über 11 000 Flüchtlinge und Migranten in über 400 Booten. Rettungsschiffe sind pausenlos im Einsatz. „Jedes Mal, wenn eines unserer Schiffe auf Einsatzfahrt ist, kommt es mit 80 oder 100 geretteten Menschen zurück“, sagte ein Sprecher des Seenotdienstes.

    Die Route von Westafrika über den rauen Atlantik Richtung Kanaren gehört zu den gefährlichsten Migrationsstrecken der Welt. Von Senegal bis zur meist angesteuerten Insel Gran Canaria müssen rund 1500 Kilometer zurückgelegt werden. Die Fahrt dauert, wenn es keine Probleme gibt, rund eine Woche.

    Die Lage auf den Inseln ist zunehmend brisant. Besonders kritisch ist die Lage im Hafen von Arguineguín im Süden Gran Canarias. Dort kommen die meisten Flüchtlingsboote an. Auf der Hafenmole errichtete das Rote Kreuz ein Zeltlager, in dem sich am Wochenende rund 1200 Menschen befanden. Nur für die Hälfte dieser Menschen gibt es Zeltplanen und Matratzen, die übrigen müssen unter freiem Himmel und auf dem Boden schlafen.


    Erschienen: 25.10.2020

    Text: Ralph Schulze

    Bildunterschrift: Immer wieder müssen Menschen vor den Kanarischen Inseln aus dem Wasser gerettet werden. (Foto: Elvira Urquijo/imago images)

    Originalartikel Schwäbische Zeitung

Kontakt

Ansprechpartnerin für Gedenkstätte Boot

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Lucia Braß

Caritas Biberach-Saulgau

Leitung Migrationsdienste
Ökumenische Migrationsarbeit

Anschrift:
Waldseer Str. 24
88400 Biberach

Telefon:
Montag und Mittwoch: 07351 8095-214
Dienstag: 07581-906496-0

Email: brass(at)caritas-dicvrs.de

Ansprechpartnerin für Bad Buchau und den gesamten Federseekreis sowie für das Dekanat Saulgau u.a. für die Orte Bad Saulgau, Sießen, Hohentengen und Mengen

Ansprechpartnerin für das Stelenprojekt

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Julia Blessing

Diakonie Biberach

Beauftragte der kirchlich-diakonischen Flüchtlingsarbeit

Ökumenische
Migrationsarbeit

Adresse:
Wielandstraße 24,
88400 Biberach an der Riss

Festnetz: 07351 527185
Mobil:
0157 53 65 42 89

Email: blessing(at)diakonie-biberach.de

Ansprechpartnerin für Achstetten, Berkheim, Burgrieden, Dettingen an der Iller, Kirchberg an der Iller, Kirchdorf an der Iller, Laupheim, Maselheim, Mietingen, Schwendi, Wain, Warthausen.

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