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    Acht junge Männer aus Afghanistan und dem Iran sind bereits in Mietingen eingetroffen

    Maselheim, 17.03.2016 (Franz Liesch, ©Schwäbische Zeitung)

    Mietingen sz
    Rund 40 Menschen sind der Einladung gefolgt, einen Helferkreis für die erwarteten Flüchtlinge in der Gemeinde Mietingen zu gründen. „Super, Wahnsinn“ – es fehlten Patricia Wörz, der Sozialarbeiterin des Landratsamtes, fast die Worte, um die große Bereitschaft zur Unterstützung der Flüchtlinge zu beschreiben.

    Die Helfer kommen aus allen Generationen mit völlig unterschiedlichen Berufen. Wer glaubt, dass seine Unterstützung gebraucht wird, sind Pädagogen, Heilerziehungspfleger, Hausfrauen, Ruheständler, Menschen in technischen Berufen, aber auch Bankberater. Oft sind es Ehepaare. „Für mich war klar, ich bring mich ein, das war für mich selbstverständlich“, sagte einer der Helfer. „Wir möchten die organisierte Nachbarschaft vernetzen mit dem Helferkreis“, erklärte Otto Pferdt. Geleitet wurde das erste Treffen des Helferkreises von Angelika Eyrich von der Diakonie Biberach und Patricia Wörz, Sozialarbeiterin des Landratsamtes Biberach. Mit dabei war auch Hannah Lechner vom Bundesfreiwilligendienst beim Landratsamt.

    Bald kommen Familien an

    Bereits eingetroffen sind in der Sammelunterkunft des Landratsamtes acht junge Männer aus Afghanistan und dem Iran. Sie sind in einem vom Landratsamt angemieteten Gebäude in der Eintrechter Straße untergebracht. Demnächst werden nach Angaben der Vertreterin des Landratsamtes Familien aus Afghanistan und Syrien mit ihren Kindern in die beiden Sammelunterkünfte in Mietingen einziehen. Zu erwarten sind außerdem in der Anschlussunterbringung für dieses Jahr 37 Personen, für die dann die Gemeinde zuständig ist.

    Bei Kaffee und Kuchen soll eine erste Begegnung zwischen Helfern und Flüchtlingen stattfinden. Die Kolpingsfamilie Mietingen hat sich bereiterklärt, Räume im Don-Bosco-Haus dafür zur Verfügung zu stellen und mit 16 Mitgliedern die Integration der Flüchtlinge zu unterstützen. Darüber hinaus sollen für die Bereiche Freizeit und Vereine, Kinder, Spracherwerb, Hauswirtschaft sowie Patenschaften Arbeitsgruppen entstehen. Damit soll erreicht werden, dass sich die Flüchtlinge schneller in Mietingen zurechtfinden, die deutsche Sprache erlernen und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung erfahren.

    Smartphone hilft übersetzen

    In der Aussprache stellte sich die Frage nach der Verständigung. „Von gutem Englisch bis gar keine Fremdsprachenkenntnisse“ reichten die Ausdrucksmöglichkeiten, antwortete Angelika Eyrich. Aber das Smartphone leiste bei der Übersetzung gute Dienste. Finanzielle Aufwendungen bei den Integrationsbemühungen sollen über ein spezielles Spendenkonto beglichen werden. Der vorläufige Begriff „Helferkreis Flüchtlinge Mietingen“ soll auf Mehrheitsbeschluss ersetzt werden durch „Helferkreis Integration Gemeinde Mietingen“.

    Am 20. April findet das nächste Treffen des Helferkreises statt.

    Unterschrift Foto: Groß ist die Bereitschaft in der Gemeinde Mietingen, den Menschen unter die Arme zu greifen, die aus ihrer Heimat geflohen sind Bild: Franz Liesch, ©Schwäbische Zeitung