Warthausen bvl
In Warthausen befinden sich in den „Unteren Stegwiesen“ Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge. Dort bringt der Landkreis Flüchtlinge unter, die aus den Landeserstaufnahmestellen in die Kreise geschickt werden.
95 Flüchtlinge leben zurzeit in den Containerunterkünften, sagte Ordnungsamtsleiterin Beate Eckert im Gemeinderat. In den „Unteren Stegwiesen“ 10 sind Familien untergebracht, in den „Unteren Stegwiesen“ 12 alleinstehende Männer. Seit wenigen Tagen habe der Kreis außerdem ein Haus in Birkenhard für Großfamilien angemietet, berichtete Beate Eckert.
Die Flüchtlinge kommen aus Syrien, Irak, Pakistan, Somalia, Afghanistan, Iran und China. In den „Stegwiesen“ leben zurzeit 18 Kinder, darunter sind acht im Kindergartenalter, die demnächst eine Kita besuchen werden. Sechs Kinder sind bereits im Schulalter, hinzu kommen drei Jugendliche. Der jüngste Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft ist gerade einmal einen Monat alt, bei den Erwachsenen reicht die Altersspanne bis 80 Jahre.
Es gebe Vorkommnisse, sagte Beate Eckert und nannte den Brand eines Sicherungskastens aufgrund eines technischen Defekts. Bewohnern war es gelungen, das Feuer selbst zu löschen. An einem Sonntag habe ein Auto vor den Containern gehalten, aus dem heraus die Flüchtlinge beschimpft worden seien, berichtete Eckert weiter. Das Kennzeichen sei bekannt. Streit unter den Flüchtlingen gebe es vor allem wegen der Nachtruhe. Ehrenamtliche würden dann versuchen, Ruhe herzustellen. „Aber da ist der Träger der Unterkünfte, der Landkreis, gefragt, notfalls muss er die Polizei holen“, betonte Eckert.
In den Gemeinschaftsunterkünften bleiben die Flüchtlinge, bis ihre Asylverfahren abgeschlossen sind, maximal 24 Monate. Danach sind nicht mehr die Landkreise zuständig. Dann müssen die Kommunen für die Unterkunft sorgen. Von 1998 bis 2015 brachte Warthausen 57 Menschen unter, 20 davon allein im Jahr 2015. Nicht immer muss die Gemeinde bei der Wohnungssuche helfen. Einige Familien hätten in Warthausen selbst eine Wohnung gefunden, sagte Eckert. Als Wohnort sei Warthausen beliebt durch die Nähe zu Biberach.
Vermutlich keine Zuweisungen
Warthausen werde voraussichtlich 2016 keine zusätzliche Anschlussunterbringung leisten müssen, da die Zahl der Flüchtlinge in den Gemeinschaftsunterkünften angerechnet werde, sagte Eckert. Sicher sei das allerdings nicht. Wenn die Asylverfahren verkürzt würden, würden die Flüchtlinge schneller auf die Kommunen verteilt werden.
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