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    Yvonne Moderecker ist neue Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Stadt Riedlingen

    Riedlingen, 05.10.2016 (Bruno Jungwirth, ©Schwäbische Zeitung)

    Riedlingen sz
    Die Stadt Riedlingen hat nun eine Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte. Yvonne Moderecker aus Bad Saulgau hat ihre Arbeit aufgenommen. Die studierte Soziologin ist Ansprechpartnerin für die Flüchtlinge in der Stadt, aber auch für Ehrenamtliche, die sich in diesem Bereich engagierten. Moderecker ist an drei Tagen in der Woche in Riedlingen.

    Es sei wichtig, dass sich die Stadt in dem Bereich weiterhin qualifiziert aufstellt, sagt Bürgermeister Marcus Schafft zum Thema der Integration von Flüchtlingen. Und auch wenn derzeit die Zahl der Flüchtlinge in der Stadt kaum zunimmt und der Druck beim Thema etwas raus ist, der Bedarf nach Integrationsleistung bleibe, so Schafft. Die Menschen, die in Riedlingen wohnen, gilt es in diese Gesellschaft zu integrieren.

    Dafür soll künftig Yvonne Moderecker federführend zuständig sein. Die 42-Jährige hat Anfang Oktober die 50-Prozent-Stelle angetreten. Diese ist auf drei Jahre befristet. Für die Stelle erhält die Stadt einen Landeszuschuss in Höhe von 50000 Euro, wie Hauptamtsleiterin Anita Missel sagt. Durch die neue Integrationsbeauftragte sollen vor allem die Mitarbeiter im Ordnungsamt entlastet werden, die bislang in erster Linie städtische Ansprechparter für diesen Themenbereich waren.

    Moderecker ist zwar in Bad Buchau geboren, hat ihre Kindheit aber in Bremen verbracht. Dort hat sie auch Soziologie studiert, war dann als Quereinsteigerin in der aufsuchenden Sozialarbeit tätig. Mit einer Zusatzqualifikation in der Systemischen Therapie sei sie auch für die Beratungsarbeit gerüstet, sagt sie. Seit sechs Jahren lebt Moderecker wieder in Schwaben. Sie arbeitet derzeit noch zu 40 Prozent in einer Behinderteneinrichtung in Zußdorf. Dort hat sie auch viel mit ausländischen FSJ’lern und Bundesfreiwilligen zu tun. Auch wenn der Hintergrund ein anderer sei, auch dort gelte es diese mit den deutschen Gepflogenheiten bekannt zu machen, sagt Moderecker.

    Das soll sie auch in Riedlingen mit den Flüchtlingen leisten. Moderecker ist schon ein paar Tage in der Stadt und hat sich bei einigen Flüchtlingen bereits bekannt gemacht. Künftig wird sie deren erste Ansprechpartnerin sein, wenn es um Einzelfallberatungen, um kleine Probleme des Alltags geht oder auch um die wichtigeren Integrationsthemen: Schulbildung, Deutschkurse, Jobs oder eine eigene Wohnung. Derzeit leben neben den Flüchtlingen in der Gemeinschaftsunterkunft auch 65 Flüchtlinge in einer Anschlussunterbringung. Für diese ist die Stadt Riedlingen, und nicht der Landkreis, verantwortlich.

    Aber sie ist nicht nur Ansprechpartnerin für die Flüchtlinge, sondern auch für die vielen Ehrenamtlichen in der Stadt. Diese können sich künftig mit Fragen, Bitten oder Ideen an die 42-Jährige wenden. Auch wenn sich Moderecker in das Themengebiet erst einarbeiten muss, „ich weiß, wo ich fragen kann“, sagt sie.

    Manchmal ist es auch wichtig, den Helfern und Ehrenamtlichen die komplexe rechtliche Situation zu erläutern. Denn die Ehrenamtlichen wollen helfen, kümmern sich um Wohnungen oder Jobs für ihre Schützlinge. Dass dies aber rechtlich manchmal gar nicht erlaubt ist, dass Flüchtlinge eine eigene Wohnung beziehen oder einen Job annehmen, weil der Aufenthaltsstatus dies nicht zulässt – auch das muss mit den ehrenamtlichen Helfern dann geklärt werden.

    Konkrete Projekte

    „Ohne Ehrenamt wäre es nicht gegangen und wird es nicht gehen“, sagt Bürgermeister Schafft. Doch die Freiwilligen darf man auch nicht überfordern.„Mir schwebt die Hilfe zur Selbsthilfe für die Flüchtlinge vor“, sagt Yvonne Moderecker. Dass diese eben nicht nur „Dienstleistungen“ in Anspruch nehmen, sondern selbst in die Pflicht genommen werden.

    Derzeit geht es für Yvonne Moderecker noch darum Menschen kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. Auch mit den anderen Akteuren in diesem Bereich. Doch auch die ersten konkreten Projekte stehen schon an: Die Organisation eines Dankeschönfests, der Weihnachtsaktion und die Organisation einer Vortragsreihe in der Region. Darin könnten Themen wie „Flucht“, „Trauma“ oder „Interkulturelle Kompetenz“ aufgegriffen werden.

    Yvonne Moderecker ist zu folgenden Zeiten in Riedlingen zu erreichen: Dienstag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr; Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr und am Freitag von 8 bis 12.30 Uhr. Telefon: 07371/183-63; E-Mail: ymoderecker(at)riedlingen.de.

    Unterschrift Foto: Yvonne Moderecker ist neue Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Stadt Riedlingen. Bild: Bruno Jungwirth, ©Schwäbische Zeitung