50 selbstgenähte Schutzmasken hat die Ehingerin Ella Heuschmid kürzlich an die St.-Elisabeth-Stiftung übergeben. Die Masken hat sie nicht alle alleine genäht, sondern auch Ousman Dem, ein Flüchtling aus Gambia, der in Laupheim lebt.
Die St.-Elisabeth-Stiftung hatte, weil die Schutzausrüstung knapp wurde, schon vor einiger Zeit einen Aufruf an die Bevölkerung gestartet, in dem es heißt: „Bitte nähen Sie Mundschutz für uns.“
Ella Heuschmid ist Bewohnerfürsprecherin des Pflegeheims im Wohnpark St. Franziskus in Ehingen, schon seit acht Jahren. „Es geht darum, miteinander ins Gespräch zu kommen, einfach zu reden“, sagt sie. Außerdem sei sie da, wenn irgendwo der Schuh drücke.
„Ich kenne viele von dort“, sagt sie. So besuche sie das Pflegeheim eigentlich regelmäßig und einmal im Monat habe sie mit den Bewohnern auch mit Ton modelliert, erklärt die Künstlerin. Doch jetzt gehe das ja alles nicht mehr wegen der Corona-Pandemie.
Ousman Dem hat eine Ausbildung als Schneider gemacht
Als sie aber den Mundschutz-Aufruf der St.-Elisabeth-Stiftung las, habe sie sich sofort an die Arbeit gemacht. Genauso wie Ousman Dem, der sofort gesagt habe, er wolle ihre dabei helfen. Ousman Dem, Mitte 20, hat in Gambia nämlich eine Ausbildung als Schneider gemacht, jetzt wohnt und arbeitet er in Laupheim und sei sehr um Integration bemüht.
Dazu gehört auch, dass er jetzt in seiner Freizeit die Masken näht und sie verschenkt – einen großen Teil bisher eben über Ella Heuschmid an die St.-Elisabeth-Stiftung. „Ich habe kochfeste Stoffe verwendet“, sagt Ella Heuschmid. „Ousman Dem ist zurzeit in Kurzarbeit und hat sich sofort an die Nähmaschine gesetzt“, erzählt sie.
„Ousman Dem arbeitet bei der Laupheimer Kokos-Weberei Lako“, sagt Maria Aichroth, die den jungen Gambier ehrenamtlich betreut hat und noch immer viel freundschaftlichen Kontakt zu ihm hat, wie sie sagt. Auch in der Firma nähe er zurzeit Schutzmasken, erzählt sie. Ousman Dem sei von der Abschiebung bedroht.
Alle Mundschutz-Spenden waren für uns eine riesige Hilfe
Christian Metz, St. Elisabeth-Stiftung
Sein Einsatz wie auch der von Ella Heuschmid haben Gutes bewirkt. „Alle Mundschutz-Spenden waren für uns eine riesige Hilfe“, sagt Christian Metz, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der St. Elisabeth-Stiftung. „Wir konnten den Bestand an Schutzausrüstung tatsächlich deutlich aufstocken.“
Die Masken seien für alle Mitarbeitenden wichtig, wo sie mit sogenannten Risiko-Gruppen zusammenkommen – vor allem in Pflegeheimen und in Wohngruppen für Menschen mit Behinderung allen Alters. Wenn es einen Corona-Ausbruch in einer Einrichtung gebe, sei auf einen Schlag unglaublich viel Schutzausrüstung notwendig, erklärt er, dann seien sie wieder relativ schnell aufgebraucht. „Deshalb freuen wir uns auch weiterhin über Unterstützung.“
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