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    Bis Oktober sollen auf einem Gelände an der Bleicherstraße Unterkünfte für bis zu 100 Flüchtlinge entstehen

    Biberach, 30.08.2015 (aw, ©Schwäbische Zeitung)

    In den vergangenen Tagen sind, wie schon in der Woche davor, Lastwagen aus den Niederlanden in Biberach eingetroffen. Ihre Fracht: weitere Container, in die im Oktober Flüchtlinge einziehen sollen. Insgesamt stehen 80 Container auf einem Gelände an der Bleicherstraße, die für bis zu 100 Bewohner gedacht sind.

    Derzeit deutet noch wenig auf die künftige Wohnanlage hin. Die angelieferten Container stehen gestapelt auf einer Fläche unweit der bestehenden Flüchtlingsunterkunft in der Bleicherstraße. Es sieht aus, als würden dort ausrangierte Container lagern, doch das wird sich in den kommenden Wochen ändern.

    Nachdem die auf mehrere Werktage innerhalb von zwei Wochen verteilte Anlieferung abgeschlossen ist, wird aus den Containerstapeln eine Gemeinschaftsunterkunft. „Wenn alle da sind, beginnen wir mit der Aufstellung“, sagt Anita Baier vom Landratsamt Biberach. Ein Lageplan sei bereits erstellt, zudem gehe es darum, die vom Landkreis angemieteten 80 Container, die zuvor in Rotterdam als Büros dienten, zu Wohnungen umzurüsten und zu Sanitäranlagen.

    Dafür sind einige Wochen eingeplant, sodass man im Landratsamt davon ausgeht, dass im Oktober die ersten Flüchtlinge in Erstunterbringung einziehen werden. 100 Bewohner sei „die maximale Belegungszahl“, sagt Baier, die vermutet, dass die Kapazitäten früher oder später ausgeschöpft werden. Angesichts der von der Bundesregierung schon mehrfach nach oben korrigierten Flüchtlingszahlen für ganz Deutschland ist das keine gewagte Prognose. Die hohe Zahl an Flüchtlingen „schlägt durch aufs Land und auf die Landkreise“, so Baier. Daher sei das Biberacher Landratsamt, das für die Aufnahme der Flüchtlinge zuständig ist, kreisweit ständig auf der Suche nach Unterkünften. Für die Erstunterbringung fanden sich bisher stets Häuser (Anita Baier: „Schon kleine Einheiten sind uns willkommen“), aber in Biberach waren diese Möglichkeiten offenbar erschöpft. Daher mietete der Kreis die Container, in denen die Flüchtlinge für eine gewisse Zeit untergebracht sind, bevor sie zur Anschlussunterbringung in eine andere Unterkunft in einer Stadt oder Gemeinde wechseln.

    Wie teuer die Container den Landkreis kommen, darüber gab Baier keine Auskunft. Auch sprach sie nicht darüber, wie viel Geld der Kreis für die Unterbringung aufwenden muss. Nur so viel: Bei der Erstunterbringung, wozu die künftige Container-Gemeinschaftsunterkunft an der Bleicherstraße zählt, teilten sich Landkreis und das Land Baden-Württemberg die Kosten (das Land zahlt eine Pauschale), während bei der Anschlussunterbringung der Flüchtlinge das Landratsamt allein den Aufwand trägt.

    Keine Erweiterung geplant

    Auch wenn das Gelände an der Bleicherstraße groß genug wäre für weitere Container, will es der Landkreis bei der Zahl 80 belassen. Anita Baier: „An eine Erweiterung ist nicht gedacht.“

    Unterschrift Foto: Die bisherigen Bürocontainer auf dem Gelände an der Bleicherstraße werden in den kommenden Wochen zu Wohnungen umgerüstet Bild: Wagner, ©Schwäbische Zeitung