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    Informationsabend zu den Bad Buchauer Asylbewerbern

    Bad Buchau, 24.02.2014 (Klaus Weiss, ©Schwäbische Zeitung)

    Gutbesucht war der Informationsabend zu den Asylbewerbern in Bad Buchau. Eingeladen hatten die Evangelische und Katholische Kirchengemeinde dazu ins Bischof-Sproll-Haus damit „Fremde nicht fremd bleiben“ wie auch das Motto des Abends tituliert war. An diesem Abend wurde der Grundstein für einen Freundeskreis Asyl gelegt.

    Rund 45 Millionen Menschen sind zurzeit weltweit auf der Flucht. Sie fliehen vor Krieg, Verfolgung, Katastrophen, Perspektivlosigkeit oder Hunger. 53 davon sind inzwischen in Bad Buchau angekommen und haben dort zumindest für eine gewisse Zeit eine neue Heimat gefunden.

    Wer sind diese Menschen, woher kommen sie, und was für eine Zukunft haben die Asylsuchenden überhaupt? Rund 30 Interessierte sind der Einladung der beiden Kirchen gefolgt, um sich über die Asylpolitik im allgemeinen und die Betreuung der Flüchtlinge im Kreis Biberach aus erster Hand zu informieren.

    Vom Landratsamt war Arnfried Stoffner, zuständig für Unterbringung und Leistungen, und Frauke Schmelzer vom Sozialdienst Asyl mit dabei. Stoffner macht deutlich, dass die Zahl der Asylanträge 2013 deutlich gestiegen sei. Bundesweit wurden 2013 127023 Anträgen gestellt, knapp 64 Prozent mehr als 2012. Die Russischen Föderation war mit den Westbalkan-Staaten (Serbien) die zugangsstärksten Herkunftsländer, gefolgt von Syrien. Auch Afghanistan, Iran, Irak und Pakistan kamen viele Flüchtlinge.

    Die Zuteilungsquote liege für Baden-Württemberg bei 12,81 Prozent, so Stoffner. Und davon wiederum für den Landkreis Biberach 1,81 Prozent. Zurzeit sind in Unterkünften des Kreises 406 Personen in den vom Kreis angemieteten Gemeinschaftsunterkünfte untergebracht. Mit der Zuweisung von monatlich 25 bis 30 Personen sei das manchmal schon eine Herausforderung alle Personen zielgerecht unterzubringen.

    Die Bad Buchauer Einrichtung sei inzwischen zu 100 Prozent belegt. Der Sozialdienst kümmere sich zum Beispiel um Schul-und Kindergartenbesuch der Schulpflichtigen. Weiterführende Schulen und Sprachkurse. Dabei zollte Stoffner den Schulen alle Hochachtung für die gute Zusammenarbeit.

    Aber auch die Mitarbeit der ehrenamtlichen Helfer und der Vereine sei lobenswert. Freundeskreise Asyl und Migrationsdienste wie sie bisher in Biberach, Ochsenhausen und Riedlingen bestehen wären auch in Bad Buchau wünschenswert. Das ehrenamtliche Engagement, das in Bad Buchau etwas funktioniere, könnte aber noch stärker ausgebaut werden. Was ja auch Sinn und Zweck des Infoabends sein sollte.

    Einblicke in Asylarbeit

    Matthias Ströhle, Pfarrer für Asyl und Andreas Gratz, Caritas Biberach gaben Einblick in die ehrenamtliche Asyl-Arbeit des ökumenischen Arbeitskreis in Ochsenhausen. Für die Flüchtlinge sei nach der Ankunft in Deutschland alles Neuland und fremd. Von den Sprachproblemen angefangen bis zum anderen Essen, Einkaufsmöglichkeiten und Behörden. Viel Wert legt der Arbeitskreis auf die Kinderbetreuung.

    Viele Fragen standen danach im Raum, die von den Veranstaltern aus Kirchen, Caritas und Landratsamt so gut es ging beantwortet werden konnten. Dies zeigte aber auch das Interesse der Anwesenden an dem Thema. Pfarrer Lutz stellte dann gegen Ende des Infoabends die Frage wer sich denn an einem Freundeskreis in Bad Buchau beteiligen möchte oder zumindest Interesse daran haben könnte. Immerhin eine kleinere Gruppe wäre spontan dazu bereit, und etwa 20 Personen setzten ihren Namen auf die Interessenliste. Dazu sollen demnächst weitere Gespräche stattfinden.

    Unterschrift Foto: Pfarrer Ströhle (stehend) informiert über die Arbeit des Ökumenischen Arbeitskreis Asyl. Bild: Klaus Weiss, ©Schwäbische Zeitung