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    "Deine Zeit" – ein offener Frauentreff

    Riedlingen, 27.09.2019 (Eva Winkhart, ©Schwäbische Zeitung)

    Auffallend pinkfarben ist der Flyer, sind die ausgehängten Plakate, um auf eine neue Veranstaltung aufmerksam zu machen: „Deine Zeit – Offener Frauentreff für Riedlinger Frauen aus aller Welt“. Ehrenamtliche und Hauptamtliche aus dem Freundeskreis Freunde für Fremde in Kooperation mit dem Landratsamt Biberach und der Ökumenischen Flüchtlingsarbeit von Caritas und Diakonie organisieren ein Zusammenkommen von Frauen aus Riedlingen und der Umgebung ein Mal im Monat. Am 7. Oktober treffen sich interessierte Frauen zum ersten Mal, von 17 bis 19 Uhr, im Johannes-Zwick-Haus.

    Dima Zaza ist die eigentliche Ideengeberin für den Frauentreff. Sie kommt aus Syrien, lebt mit Ehemann und den zwei Kindern seit etwa eineinhalb Jahren in Riedlingen – und spricht gut Deutsch. In ihrer Heimat studierte sie Englisch für das Lehramt und unterrichtete fünf Jahre lang an einer internationalen Schule in Ägypten. Sie weiß, dass Sprache der Schlüssel zum Verstehen ist, auch zum Verstehen der Aspekte des täglichen Lebens. Ein Problem hat sie ausgemacht: „Die meisten Frauen sind zu schüchtern, Deutsch zu sprechen.“ Sie hat außerdem festgestellt, dass die Arabisch sprechenden Frauen – wie die anderer Sprachgruppen – „zusammenkleben“, viele Dinge zusammen machen, aber oft keinen Kontakt zu Frauen anderer Nationalitäten haben. Das soll sich durch den neuen offenen Frauentreff ändern.

    Helene Kopf vom Fachdienst Migration der Caritas Biberach-Saulgau sagt zum angesprochenen Personenkreis: „Einfach alle Frauen, die interessiert sind.“ Und sie sollen selbst bestimmen, besprechen, organisieren, was gemacht wird, welche Themen aufgegriffen werden, was sie interessiert – gemeinsam oder in kleineren Gruppen. „Man trifft sich und guckt, was daraus wird.“ So kann sich das Organisationsteam – neben Helene Kopf ist Johanna Traub dabei, Integrationsmanagerin mit Sitz in der Gammertinger Straße, Marlene Müller und Dima Zaza als die Ehrenamtlichen – vorstellen, dass aus den Treffen verschiedene Aktionen entstehen, je nach Interessenlage der teilnehmenden Frauen: zum Schwimmen gehen, eine Ausstellung besuchen, ein Ausflügle unternehmen, einen Kaffee-Treff verabreden.

    Und das ohne Kinder. Ausschließlich die Frauen sind angesprochen. Sie sollen Zeit für sich haben, sich diese Zeit nehmen, die im täglichen Leben oft zu kurz kommt. So möchten die Frauen des Organisationsteams ein Forum schaffen für Themen und Aktionen, die speziell Frauen betreffen und Frauen interessieren. „Die, die kommen, können ihre Interessen deutlich machen; gemeinsam wird sich daraus was entwickeln“, ist sich Helene Kopf sicher. Und sie ergänzt schmunzelnd als eines der Beispiele für das Team: „Durch die Zusammenarbeit mit Dima hat sich unser Englisch deutlich verbessert.“ Dima lacht und sagt dazu: „Mein Deutsch auch.“ So ist der gemeinsame Slogan: sich austauschen, voneinander lernen, miteinander gestalten. Und Johanna Traub formuliert als einige weitere Ziele das Stärken von Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, von gesellschaftlicher Vielfalt und Toleranz – und eventuell eine Orientierung in der neuen Heimat geben.

    Am bereits fixen Termin, dem 7. Oktober, ist das Kennenlernen geplant, ein erster Austausch und das Sammeln von Interessen, Ideen, Anregungen, Themen für die folgenden Treffen. Der Ort des Zusammenkommens, das evangelische Gemeindehaus – ergänzt das Team unisono –, habe sich ganz unkompliziert ergeben, durch die Aufgeschlossenheit von Pfarrerin Anne Mielitz und der evangelischen Kirchengemeinde.

    Unterschrift Foto: Im Organisationsteam für den offenen Frauentreff arbeiten (von links) Dima Zaza, Marlene Müller, Johanna Traub und Helene Kopf. Bild: Eva Winkhart, ©Schwäbische Zeitung