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    Brandlegung und Hakenkreuzschmierereien: Das Ermittlungsverfahren ist mittlerweile abgeschlossen

    Riedlingen, 27.11.2016 (Bruno Jungwirth, ©Schwäbische Zeitung)

    Riedlingen uno
    Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat Anklage gegen drei aus dem Raum Riedlingen stammende Männer im Alter von 21, 24 und 30 Jahre erhoben. Sie werden beschuldigt, an der Riedlinger Gemeinschaftsunterkunft im September 2015 die Mülleimer in Brand gesetzt und auch Hakenkreuze an die Wände geschmiert zu haben. Der Prozess ist für den 1. Februar terminiert.

    Aufgrund der vorliegenden Zeugenangaben und der kriminaltechnischen Auswertungen hat sich gegen die drei Beschuldigten ein hinreichender Tatverdacht ergeben, so Oberstaatsanwalt Karl-Josef Diehl. Ihnen wird ein Vergehen der Sachbeschädigung (durch Brandlegung) sowie ein Vergehen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in der Anklageschrift zur Last gelegt.

    Das Gericht hatte, nachdem die Anklage erhoben worden war, über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. Nun steht der Termin fest. Das Verfahren findet am 1. Februar vor dem Amtsgericht Riedlingen statt. In Riedlingen kommen Anklagen zur Verhandlung, deren Strafmaß nicht über zwei Jahre hinaus geht.

    Den drei Tatverdächtigen im Alter von 21, 24 und 30 Jahren wird vorgeworfen, dass sie im September des vergangenen Jahres in der Gemeinschaftsunterkunft in der Gammertinger Straße die Papiercontainer angezündet und Hakenkreuze sowie andere Schmierereien am Gebäude angebracht haben.

    Strafrechtlich aufgefallen

    Alle drei Beschuldigten sind demnach bereits strafrechtlich aufgefallen. Einer der mutmaßlichen Täter hat rechtsmotivierte Straftaten begangen, ein weiterer Beschuldigter kam mit dem Gesetz bereits wegen Brandstiftungsdelikten in Konflikt, unter anderem wegen des Anzündens von Papiercontainern.

    Die Tat hatte damals ein breites Echo in der Bevölkerung und auch in den überregionalen Medien ausgelöst. Noch am selben Abend fand eine Solidaritätskundgebung für die Flüchtlinge in Riedlingen statt und wenige Tage später verabschiedete der Gemeinderat Riedlingen eine Erklärung, in der die Tat verurteilt wurde.

    Unterschrift Foto: In der Nacht vom 18. auf den 19. September 2015 wurden die Papiercontainer einer Flüchtlingsunterkunft in Riedlingen in Brand gesetzt und das Haus mit Schmierereien übersät. Nun steht der Prozess an Bild: Archiv / Warnack, ©Schwäbische Zeitung