Rottum böl
Der Freundeskreis Rottum lädt am Freitag, 14. Juli, um 15 Uhr alle Bewohner von Rottum zu einem Begegnungskaffee in die Gemeinschaftsunterkunft ein. Nachdem dort zu Beginn nur wenige Flüchtlinge lebten, ist die Unterkunft inzwischen mit 30 Personen nahezu vollständig belegt. Ausschließlich Familien leben dort, viele mit kleinen Kindern. Marianne Maichle ist eine der rund zehn Ehrenamtlichen, die sich regelmäßig um die Flüchtlinge kümmern. „Ich wohne in der Nähe des Bolzplatzes und es ist schön zu sehen und zu hören, wie viel Spaß die Kinder haben, dort rumzutoben“, sagt sie. Sie hofft, dass viele Rottumer heute den Weg in die Unterkunft finden. Im Alltag bleibe oft keine Zeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch sei die Hemmschwelle, selbstständig den Kontakt zu suchen, wahrscheinlich für manche zu groß. „Es braucht natürlich Zeit, bis man sich aneinander gewöhnt hat, aber bisher läuft das Zusammenleben ganz gut“, ist ihr bisheriger Eindruck.
Dem kleinen Jungen, der vor einigen Wochen bei einem tragischen Unfall aus einem Fenster der Unterkunft gefallen ist, geht es wieder besser. Das Kind, das erst kurz zuvor mit seiner Familie in Rottum angekommen war, hatte beim Spielen mit seinem Bruder die Gefahr unterschätzt und war aus dem Fenster eines oberen Stockwerks gefallen. Das Landratsamt, das der Träger der Einrichtung ist, hatte danach eingehend die Fenster in dieser und anderen Unterkünften auf ihre Sicherheit hin überprüft und zum Teil auch nachträglich noch besser gesichert. „Er muss einen großen Schutzengel gehabt haben“, ist Marianne Maichle sich sicher. Trotz der enormen Höhe, zehn Meter, habe der Bub sich zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. „Wir sind alle sehr erleichtert, dass es ihm langsam besser geht“, sagt die Ehrenamtliche, die Kontakt zur Mutter hat.
Um den Neuankömmlingen das Leben in Rottum zu erleichtern, ist der Freundeskreis auch auf der Suche nach weiteren Sachspenden. Elementare Dinge wie Gefrierschränke, Teppiche, Schreibtische und Lattenroste werden benötigt. „Wir haben bereits einige Sachspenden erhalten, doch da die Unterkunft nun fast vollständig belegt ist, fehlen noch einige Dinge.“ Eine genaue Liste der Dinge, die benötigt werden, ist im aktuellen Mitteilungsblatt abgedruckt. Wer etwas übrig hat, kann am Samstag, 22. Juli, zwischen 16 und 17 Uhr zur Gemeinschaftsunterkunft kommen. Die Spenden können direkt gegen ein kleines Entgelt an die Flüchtlinge übergeben werden oder es können von größeren Möbeln Fotos mitgebracht und dann später abgeholt werden.
Weitere Helfer sind im Freundeskreis gerne gesehen. So geben die Ehrenamtlichen unter anderem den jungen Müttern, die aufgrund der Kinder ans Haus gebunden sind, Deutschunterricht.
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