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    Am 28.3.2016 ist um 13:06 Uhr Marah Saied in Biberach auf die Welt gekommen

    Unlingen, 08.04.2016 (Karl Müller, ©Arbeitskreis Unlingen-hilft)

    Mit ihr ist unsere Flüchtlingsschar um ein Mädchen reicher geworden. Bodor Maarawi und Mohamed Saied freuen sich zusammen mit ihrer ersten Tochter Farah über das gesunde Baby.

    Mit der kleinen Marah leben nun 67 Personen im Camp. Am Dienstag, 22.3.2016, sind völlig überraschend weitere 7 junge, irakische Männer nach Unlingen gebracht worden. Somit sind die Zimmer jetzt alle belegt, wir haben mit 66+1 nunmehr momentan Vollbesetzung, die jüngste Bewohnerin erst wenige Tage, die älteste 66 Jahre alt. 67 Personen machen eine Menge Arbeit. Sozialarbeiterin Caroline Schmid hat zwar am Dienstag von 10 bis 12 Uhr einen fixen Termin im Camp, doch oft ist sie mehrmals in der Woche in der Unlinger Unterkunft, da es für sie viel zu organisieren gibt. Auch der Hausmeister ist des Öfteren anzutreffen. 

    Für den ehrenamtlichen Einsatz von Unlingen-hilft bleibt dennoch viel zu tun. Es ist gut, dass wir so viele Mithelfer sind. In den vergangenen zwei Wochen übernahmen beinahe vierzig Helfer eine mehr oder weniger umfangreiche Aufgabe. Sehr stark gefordert waren dabei die Mitglieder des Teams Fahrdienst. Viele Termine liegen für die Familien so ungünstig, dass es nicht möglich ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Dreizehn Fahrdienste wurden in den letzten zwei Wochen geleistet. Einen Großeinsatz hatte das Team, das die Flüchtlinge mit Fahrrädern versorgt. Dank der großartigen Spendenbereitschaft war es möglich am Ostersamstag zwanzig Fahrräder zu übergeben. Gegen einen geringen Geldbetrag von 5-30 Euro konnten Räder erworben werden. Mit den Einnahmen können dringend notwendige Ersatzteile gekauft werden. Jedes Fahrrad muss zudem ein Schloss erhalten. Da die Fahrräder schon einige Kilometer und Jahre auf den Reifen haben, sind Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten unumgänglich. Das Team möchte dabei auch die männlichen Fahrradbesitzer miteinbeziehen. Anleitungen zum Selbermachen sind vor Ort in den Fahrradabstellboxen geplant. 

    Während seit zwei Wochen 7 Kinder regelmäßig die drei Kindergärten der Gesamtgemeinde besuchen, durften die 4 schulpflichtigen Kinder bisher noch nicht in die Schule gehen. Am Dienstag, 5.4.2016, werden sie das erste Mal mit dem Schulbus nach Uttenweiler fahren, um dort eine Vorbereitungsklasse zu besuchen. Hier werden sie auf den regulären Schulunterricht vorbereitet. Wie die Eltern auch müssen sie sprechen, lesen und schreiben lernen. Nur dass es voraussichtlich bei den Kindern schneller gehen wird. Was den Eltern viel Mühe macht, geht bei Kindern beinahe spielerisch. In Uigendorf hat sich ein Helferteam zusammengefunden, das eine Familie betreut. In der Anschlussunterbringung ist in Uigendorf seit Freitag 18. März eine 5köpfige Familie untergebracht. Sie wird mit allen üblichen und notwendigen Maßnahmen persönlich betreut: Sprachförderung. Fahrdienste, Besuche etc. 

    Was machen die Campbewohner den ganzen Tag, mag mancher denken, die haben doch nichts zu tun, sagen andere. Genau das ist für die Bewohner das Problem. Sie sind vielfach nur damit beschäftigt, den Tag zu verbringen. Der Helferkreis versucht in diese Tage ein wenig Struktur zu bringen. Dazu dienen vor allem die fest gesetzten Zeiten der Sprachförderung. Die Termine sind von Montag bis Donnerstag fix und können von uns auch bisher eingehalten werden. Auch der Besuch ist zufriedenstellend, wie aus den Anwesenheitslisten entnommen werden kann. von den 33 Männern kommen durchschnittlich 17 morgens um 9:30 Uhr in den Unterrichtsraum, der im Feuerwehrhaus eingerichtet worden ist. Arzt- und Behördentermine verhindern bei manchen eine regelmäßige Teilnahme. Zwei von ihnen haben schon an ihrem bisherigen Aufenthaltsort Kurse besuchen können und können im Moment nicht viel Neues lernen. Leider nehmen nicht alle Männer regelmäßig das Sprachangebot an. Nur ein paar Männer kommen gar nicht. Bei den Frauen kommen am Nachmittag durchschnittlich 8 von 14 Frauen zum Unterricht. Nicht verschweigen möchte in diesen Nachrichten, dass es bei der Betreuungsarbeit für die 67 Personen des ContainerCamps auch Konflikte und Schwierigkeiten gibt. Nicht immer läuft alles wie am Schnürchen. Wir haben unsere Erwartungen an die Geflüchteten, die manchmal auch aufgrund der fehlenden Sprache nicht erfüllt werden können. Nicht alle sind schaffig wie wir Schwaben. Auch erwarten manche Campbewohner zuweilen zu viel und müssen erkennen, dass man nicht alles umsonst und gleich bekommt. Bei Personen, die sich vor der Ankunft in Unlingen nicht kannten und nun auf engem Raum zusammenleben, kann es nicht ausbleiben, dass auch interne Konflikte und Meinungsverschiedenheiten aufkommen. Aber beinahe alle haben das Ziel, sich in Deutschland mehr Chancen zu erarbeiten als in ihrer bisherigen Heimat. Sie leben in einer Gemeinschaft, in der es vor allem den vielen Kindern gefällt. Die Erwachsenen leben in einer Zweckgemeinschaft, die aber erfreulich gut funktioniert. Damit das so bleibt, dafür setzen sich die ehrenamtlichen Helfer der Arbeitsgemeinschaft Unlingen-hilft ein. 

    Spendenaufruf Die Bereitschaft der Unlinger mit Sachspenden die Arbeit von Unlingen-hilft zu unterstützen, ist sehr groß und lobenswert. Herzlichen Dank dafür. Mit den Spenden konnte vielen Campbewohnern, Kindern wie Erwachsenen, geholfen werden. Es werden weiterhin Dinge des täglichen Bedarfs gesucht: Fahrräder, Kindersitze für Fahrräder, Fahrradhelme für Kinder, Badewannen für Säuglinge, große Kochtöpfe. Ansprechpartner der Arbeitsgruppe Sachspenden ist Uschi App, 07371 7025. Ansprechpartner der Arbeitsgruppe Fahrräder ist Stefan Zwick, 07371 966297. Wenn Sie unseren Arbeitskreis mit einer Geldspende unterstützen wollen, können Sie das über ein Spendenkonto machen: Caritas Biberach, Kennwort: Flüchtlingshilfe Unlingen-hilft IBAN DE69 6012 0500 0001 7893 00 Ich bedanke mich im Namen des Arbeitskreises Unlingenhilft für die Unterstützung unserer ehrenamtlichen Arbeit.

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