Biberach / sz Anlässlich der Interkulturellen Wochen der Stadt Biberach treten in der „Nacht ohne Grenzen“ am 22. September internationale Musiker bei „Rock gegen Rechts“ auf. Einlass ist ab 19 Uhr und ab 20 Uhr können Besucher den Klang unterschiedlicher Bands aus verschiedenen Nationen hören. Veranstaltet wird „Rock gegen Rechts“ von der ökumenischen Flüchtlingsarbeit der Caritas in Biberach zusammen mit dem Kulturverein Lilienthal in der Kulturhalle Abdera.
Noch vor der Bundestagswahl möchte die ökumenische Flüchtlingsarbeit von Caritas und Diakonie ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Dazu haben sich zwei Bands und zwei Percussion- und Tanzgruppen organisiert, die den Abend mit internationaler Musik begleiten. Für die „Rock gegen Rechts“-Band sollen ausgesuchte Lieder von Michael Jackson, Bob Marley, Udo Lindenberg und den Ärzten ein Statement gegen Fremdenfeindlichkeit sein.
„Wir haben ,Rock gegen Rechts‘ schon mal Anfang der 90er initiiert“, erzählt Andreas Gratz, der im Migrationsdienst der Caritas tätig ist und mit Gesang und Gitarre die „Rock gegen Rechts“-Band begleitet. „Damals wurden rechtsextremistische Anschläge auf Einwanderer verübt.“ Mit seinem Bruder Martin Gratz, der Schlagzeug spielt, hat er bereits im Kinderzimmer musiziert. Im Anbetracht der rechten Stimmung, die sich in letzter Zeit in Deutschland breitmache, seien sie wieder auf die Idee gekommen, „Rock gegen Rechts“ vor den Wahlen zu veranstalten.
Mit der starken Soulstimme von Diana Ezerex, Geigerin Marion Hüttl und Heinz Hermann am Bass möchten die Brüder Gratz für ein offenes, tolerantes Deutschland spielen. Zudem sind Salifu Ceesay und Modou Jeng, Flüchtlinge aus Gambia, an den Trommeln. Einige Musiker stammen aus der Biberacher Rockszene. „Musik ist völkerverbindend und erreicht alle Menschen“, erklärt Gratz, der ein Bandmitglied von Cold Turkey ist. „Gerade jetzt ist ein politisches Statement gegen Rechtsextremismus notwendig.“ Zwischen den Acts werden kurze Impulse und Gedanken auf der Bühne wiedergegeben. Im Foyer des Abderas kann man sich an den Ständen der Caritas und des Interkulturellen Forums für Flüchtlingsarbeit (IFF) über Flucht, Integration und Fremdenfeindlichkeit informieren.
Mit im Programm sind die beiden Gruppen Kankurang und One Love Africa. Sie begleiten afrikanischen Tanz mit Percussion. Die zweite Band im Programm heißt International Identity und besteht aus einer Sängerin und einem Keyboarder aus Syrien, einem Tamburi-Spieler aus dem kurdischen Syrien und Trommlern aus Gambia. Das Bandprojekt ist aktuell unter die ersten zehn beim Integrationswettbewerb des Radiosenders „bigFM“ gekommen. Die Musiker lassen einen neuen Sound entstehen, der mit persischem Rap ergänzt und mit E-Bass und Gitarre begleitet wird. Unter dem Motto „Music around the world – Musik weltweit“ bringen sie ein Stück musikalische Heimat ins Abdera.
Im Anschluss an die Livemusik laden internationale DJs zum Tanz zur vielfältigen Musik der „World Sounds“ ein. „Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf Begegnung“, sagt Gratz. „Es ist schließlich schön zu sehen, dass verschiedene Nationen und Kulturen zusammen etwas auf die Beine stellen.“
Los geht die Veranstaltung im Abdera um 20 Uhr. Der Eintritt kostet drei Euro.
Unterschrift Foto: Die Musiker (v.l.) Diana Ezerex, Salifu Ceesay, Heinz Hermann, Modou Jeng, Martin Gratz und Andreas Gratz setzen bei „Rock gegen Rechts“ ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. (Foto: Melina Maier) Bild: Melina Maier, ©Schwäbische Zeitung