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    Stadt Bad Buchau hat die Badgasse 6 als Unterkunft für Anschlussunterbringung gekauft

    Bad Buchau, 04.02.2016 (Annette Grüninger, ©Schwäbische Zeitung)

    30 Flüchtlinge werden die Ferienwohnungen in der Bad Buchauer Badgasse 6 beziehen. Die Stadt hat vor kurzem das ehemalige Gästehaus für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen erworben. Weitere Investitionen sind nicht notwendig, die Wohnungen befinden sich in ausgezeichnetem Zustand. Für die Stadt geradezu ein „Glücksfall“, wie Bürgermeister Peter Diesch und Sozialamtsleiter Klaus Merz bei einer Besichtigung des Gemeinderats betonten.

    Wohnraum für Flüchtlinge ist rar. Vor allem kleineren Städten und Gemeinden fällt es schwer, den vom Landkreis zugewiesenen Flüchtlingen Unterkünfte in Form der Anschlussunterbringung (siehe Kasten) zur Verfügung zu stellen. Bürgermeister Peter Diesch und Sozialamtsleiter Klaus Merz reagierten deshalb geradezu begeistert, als sie am Dienstagabend Stadträte und Bürger durch die Räume führten. „Das ist ein Glücksfall für die Stadt“, stimmten beide überein. Nicht nur die zentrale Lage wertete die Verwaltung dabei als positiv.

    Der bisherige Eigentümer hat sich zwar schon vor einiger Zeit nach und nach aus der Vermietung der Ferienwohnungen zurückgezogen. Doch die Räume befinden sich in tadellosem Zustand. Nur eine einzige Wohneinheit müsse noch mit einigen Handgriffen der Bauhofmitarbeiter auf Vordermann gebracht werden, so Sozialamtsleiter Merz. Alle Wohnungen verfügen zudem über ein Badezimmer – und seien im Grunde „komplett ausgestattet“, so Merz. Tische, Stühle, Schränke, Sessel, mögen zwar nicht mehr der neuesten Mode entsprechen, wirken aber gepflegt und einladend. In den sauberen, ordentlichen Küchen finden sich Geschirr, Wasserkocher, sogar Spargel- und Schnellkochtöpfe. Hinzu kommen Waschmaschinen und Staubsauger, Lampen und Röhrenfernseher, Bettdecken und Kissen, Vorhänge, Tischdecken, Bilder an den Wänden.

    Damit stehen lediglich einzelne Ergänzungen bei der Ausstattung an. So sollen die Einzelbetten etwa durch Stockbetten ersetzt werden, um mehrere Menschen in einem Raum unterbringen zu können. „Theoretisch können wir morgen mit der Belegung anfangen“, urteilte Merz, der aber nicht vor März mit einer Ankunft der Flüchtlinge rechnet. Ihre Anzahl gab der Sozialamtsleiter mit „30 + x“ an – denn tatsächlich sei es möglich, einen derzeit als Möbellager verwendeten Raum ebenfalls als Wohnraum zu nutzen.

    Wer künftig diese Zimmer beziehen wird, steht im Voraus nicht fest. Allerdings sei das Landratsamt bestrebt, zuerst Familien aus den Gemeinschaftsunterkünften in eine Anschlussunterbringung zu überstellen, so Bürgermeister Diesch. Mit der Unterkunft habe die Stadt – „Stand heute“ – ihr Soll bei der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen erfüllt.

    Nachdem der Gemeinderat dem Kaufvertrag zugestimmt hat, wird die Stadt nun auch alle Anwohner in einem Schreiben informieren.

    Weitere Fotos gibt es unter „Bad Buchau“ auf

    www.schwaebische.de

    Unterschrift Foto: Möbliert, in sehr gutem Zustand – und im Grunde schon bezugsfertig: Die Stadt bezeichnet den Kauf des Gästehauses als „Glücksfall“ Bild: Klaus Weiss, ©Schwäbische Zeitung