Biberach, 03.09.2015 (mt-LRA-BC 300/2015)
Einen anderen, einen bis dato noch nicht gemachten Weg, beschritt das Landratsamt bei der ersten Verteilung von Flüchtlingen auf die Gemeinschaftsunterkünfte im Landkreis.
War es bisher üblich, die Flüchtlinge und Asylsuchenden, wenn sie von den Landeserstaufnahmestellen (LEA) kommen, mit dem Bus direkt in die Gemeinschaftsunterkünfte zu fahren, so hat man sie am vergangenen Mittwochnachmittag zunächst im Landratsamt empfangen. Der Grund: Es kamen gleich zwei Busse mit 80 Personen aus den LEA´s in Karlsruhe, Mannheim, Ellwangen und Meßstetten. Weitere elf Flüchtlinge wurden gleich in Laupheim untergebracht. Die anderen kamen nach Altheim, Bad Buchau, Bad Schussenried, Riedlingen, Biberach, Laupheim (Bronner Straße und Fockestraße) und vorrübergehend auch nach Heudorf.
„Wenn annähernd 100 Personen auf einmal kommen, zeigte sich in der Vergangenheit, dass die Verteilung auf die einzelnen Gemeinschaftsunterkünfte sowohl für die Flüchtlinge als auch für die Mitarbeiter des Landratsamtes sehr anstrengend ist“, sagt Sozialdezernentin Petra Alger.
„Zum einen sitzen die Flüchtlinge, wenn sie aus den LEA´s kommen, bereits seit mehreren Stunden in Bussen und müssen zur Weiterverteilung im Landkreis zunächst wieder warten und registriert werden. Wenn sie dann auch noch auf mehrere Gemeinschaftsunterkünfte im Landkreis verteilt werden müssen, fahren sie im schlechtesten Fall mit dem Bus durch den gesamten Landkreis. Bis jeder in seiner Gemeinschaftsunterkunft angekommen ist, kann das dann noch dauern. Eine Strapaze, die nicht sein muss.“
Zum anderen entlaste dieses Verfahren auch die Sozialarbeiter und Hausmeister vor Ort. Man könne im Landratsamt gleich sozial- und ausländerrechtliche Fragestellungen klären und den Menschen werde ein erstes bescheidenes Taschengeld ausgezahlt. Außerdem habe man sie mit Getränken versorgt, die Menschen konnten sich von ihrer Reise im Foyer ausruhen und auch auf die Toilette gehen.
Flucht- und Reisestrapazen der vergangenen Wochen waren den Menschen anzusehen
Die am vergangenen Mittwoch im Landkreis angekommenen Flüchtlinge kamen aus dem Irak, aus Serbien, Afghanistan, Kamerun, Gambia, Albanien, Syrien, Nigeria, China, Indien und Pakistan. Es waren darunter elf Familien mit insgesamt 52 Personen und 28 Einzelpersonen. Die Flucht- und Reisestrapazen der vergangenen Wochen waren den Menschen anzusehen. Nach der ersten Aufnahme im Landratsamt wurden sie mit Kleinbussen auf die Gemeinschaftsunterkünfte im Landkreis verteilt.
„Im Landratsamt lief alles sehr entspannt und in einer angenehmen Atmosphäre ab. Der neue Weg war ein Versuch wert, der sich nach einer ersten Einschätzung bewährt hat“, so das Fazit von Petra Alger.
Bildunterschrift:
Der neue Weg, die Flüchtlinge und Asylsuchenden im Landratsamt zu empfangen, hat sich bewährt.
Bild: Landratsamt