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    Ausgabe Juli

    Überregional, 30.06.2016

    E-Mail-NewsletterNr. 197, 30. Juni 2016
    Liebe Mitglieder, FörderInnen und Interessierte!
    Die grün-schwarze Landesregierung hat im Mai ihre Arbeit aufgenommen. Der Koalitionsvertrag gibt einen Vorgeschmack auf das, was uns flüchtlingspolitisch in der kommenden Legislaturperiode erwartet: In Erstaufnahmeeinrichtungen sollen die Bargeldleistungen abgeschafft und eine sog. „Sachleistungskarte“ eingeführt werden. Dem bundesweiten Ansatz, Integration durch Fremdbestimmung und Sanktionen erreichen zu wollen, soll in Baden-Württemberg durch spezielle landesrechtliche Regelungen entsprochen werden. Ebenfalls ganz oben auf der Agenda der Landesregierung steht die Intensivierung des „Rückkehrmanagements“. Dieses Vorhaben scheint bereits in vollem Gange zu sein: So wurden in mehreren Fällen Geflüchtete in Stuttgart und Esslingen bei Terminen in der Ausländerbehörde inhaftiert und in die Abschiebehaftanstalt in Pforzheim gebracht. In Bezug auf die Gesundheitskarte wurde eine „Rolle rückwärts“ vollführt: Hatte die grün-rote Landesregierung die Einführung einer solchen für alle Geflüchteten noch mehrfach angekündigt, wird diesem Vorhaben nun eine klare Absage erteilt u.a. mit Verweis auf den angeblich hohen bürokratischen Aufwand –, der Studien zufolge jedoch sehr viel geringer ausfällt als beim derzeit praktizierten Krankenscheinsystem.
    Indes halten auf Bundesebene die Diskussionen um die neuen Gesetzespakete an. Es bleibt weiterhin abzuwarten, ob die heftige Kritik von Wohlfahrtsverbänden, PRO ASYL und einigen PolitikerInnen am sog. „Integrationsgesetz“ Wirkung entfalten wird und ob der Widerstand einiger grün geführter Landesregierungen im Bundesrat noch verhindern kann, dass die Maghreb-Länder zu „sicheren Herkunftsstaaten“ ernannt werden.
    Die Herausforderungen für geflüchtete Menschen werden vor dem aktuellen politischen Hintergrund voraussichtlich eher mehr als weniger werden. Umso wichtiger ist es, dass wir als haupt- und ehrenamtliche HelferInnen weiterhin für die Rechte von Geflüchteten einstehen und uns in unserem Engagement nicht von der Einteilung der Schutzsuchenden in unterschiedliche „Bleibeperspektiven“-Kategorien, wie sie die Politik derzeit weitläufig propagiert, beschneiden lassen.
    In diesem Sinne wünschen wir Ihnen wie immer eine spannende Newsletter-Lektüre im Dickicht von Flüchtlingspolitik und Flüchtlingsarbeit in Baden-Württemberg.
    Der Vorstand und die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle des Flüchtlingsrats

    Hinweis: Wenn Sie am Ende der jeweiligen Beiträge auf „Weiterlesen...“ klicken, gelangen Sie zur ausführlichen Darstellung auf unserer Homepage und finden dort auch zahlreiche weitere Dokumente und Medienberichte.
    1. FLÜCHTLINGSARBEITInformationen, Tipps und Arbeitshilfen zur praktischen Flüchtlingshilfe in BaWü und darüber hinaus
    22.06.2016 Infoportal: fluechtlingshelfer.infoAuf der Seite fluechtlingshelfer.infosind zahlreiche Informationen und Materialien für ehrenamtliche UnterstützerInnen und KoordinatorInnen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit zusammengestellt.

    27.06.2016 Unterstützungsarbeit – auf Augenhöhe mit Geflüchteten?!
    Das Reflexionsvideo „Unterstützungsarbeit – auf Augenhöhe mit Geflüchteten?!“ ist in Kooperation von klever-iq, dem IQ Netzwerk Baden-Württemberg und dem Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik BW entstanden.Weiterlesen …

    20.05.2016 Wiki zu aktuellen Entwicklungen beim FamiliennachzugDer Asylkreis Gomadingen beschäftigt sich intensiv mit dem Familiennachzug zu anerkannten Flüchtlingen und hat kürzlich ein Wiki veröffentlicht, das Auskunft über aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich gibt. Bei Fragen zum Thema können Sie sich außerdem an hilfe(at)familiennachzug.net wenden.Wiki Familiennachzug
    17.06.2016 Merkblatt „Subsidiärer Schutz – und nun?“
    Statt des Flüchtlingsstatus erhalten viele syrische AsylantragstellerInnen derzeit nur noch subsidiären Schutz. Dieser Schutzstatus ist weniger umfassend und schließt die Geflüchteten darüber hinaus bis zum 18.03.2018 vom Familiennachzug aus. Daher ist es in vielen Fällen sinnvoll, gegen einen solchen Bescheid Klage einzureichen. Was man beachten muss, ist auf dem folgenden Merkblatt aufgelistet.
    RA Henning J. Bahr: Merkblatt zum subsidiären Schutz für Syrer, dt. und arab. (PDF)


    22.06.2016 Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen – Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD von der Amadeo Antonio StiftungDurch die zweistelligen Ergebnisse bei den Landtagswahlen im April hat sich das politische Gewicht der Alternative für Deutschland (AfD) erhöht. Auch ehrenamtliche FlüchtlingsunterstützerInnen kommen beispielsweise auf öffentlichen Veranstaltungen nun häufiger mit AfD-Positionen in Berührung. Wie gehen wir mit populistischen Aussagen von AfD-AnhängerInnen um? Wie reagieren wir auf Provokationen und Auseinandersetzungen? Wie hinterfragen wir gezielt und effektiv menschenverachtende Positionen? Diese und weitere Fragen werden in der im April 2016 veröffentlichten Handreichung der Amadeo Antonio Stiftung thematisiert. Außerdem enthalten sind zahlreiche Hinweise auf Webseiten und Institutionen, die für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema hilfreiche Informationen geben.
    Amadeo Antonio Stiftung April 2016:Nachfragen, Klarstellen, Grenzen setzen - Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD

    23.06.2016 Flüchtlingsrat BW unterstützt Petition für Silvana und Zoran AndelkovicSilvana und Zoran Andelkovic sind 2013 aus Serbien nach Deutschland gekommen und wohnen nun in Freiburg. Sie sind Angehörige der Minderheit der Roma und als solche in Serbien Diskriminierung in allen Lebensbereichen ausgesetzt, die für Silvana Andelkovic lebensbedrohlich geworden ist. Denn die 43-Jährige ist schwer psychisch erkrankt als Folge einer Traumatisierung im Kosovokrieg. In Freiburg konnte Frau Andelkovic nun endlich eine angemessene Therapie beginnen. Eine Abschiebung würde den Abbruch dieser notwendigen Behandlung bedeuten. Genauere Infos zum Fall finden Sie hier. Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg unterstützt die Petition und schließt sich der Forderung des „Freiburger Forums“ an den Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg an, „sich für einen Schutz vor Abschiebung und für einen dauerhaften Aufenthalt aus humanitären Gründen für Silvana und Zoran Andelkovic einzusetzen“. Wenn auch Sie die Petition unterstützen wollen, schreiben Sie eine Mail an info(at)freiburger-forum.net.
    13.06.2016: Petition unterstützen! Bleiberecht für Silvana und Zoran Andelkovic aus Freiburg!
    21.06.2016 Solidarität mit Geflüchteten in Fellbach – Gegenaktion zu flüchtlingsfeindlicher KundgebungRund 300 Menschen versammelten sich am 17. Juni in Fellbach, um ihrer Solidarität mit geflüchteten Menschen und ihrem Widerstand gegen die flüchtlingsfeindliche Bewegung „Fellbach wehrt sich“ Ausdruck zu verleihen. Letztere hatte eine Protestkundgebung gegen eine geplante Unterkunft in Fellbach angekündigt, an der nach Angaben der Stuttgarter Zeitung schließlich lediglich elf Personen teilnahmen. Organisiert wurden mehrere Gegenaktionen, unter anderem auch eine Menschenkette vor der Flüchtlingsunterkunft, zu der der Freundeskreis für Flüchtlinge in Fellbach aufgerufen hatte.
    17.06.2016 Stuttgarter Zeitung: Demonstration 'Fellbach wehrt sich' auf verlorenem Posten“
    Bilder zur Aktion auf der Homepage des Freundeskreises für Flüchtlinge in Fellbach

    23.06.2016 2.000 Menschen in Karlsruhe Hand in Hand gegen RassismusAm 19. Juni bildeten sich in einigen Städten Deutschlands Menschenketten, um ein Zeichen gegen Fremdenhass und für Menschlichkeit, Vielfalt und Weltoffenheit zu setzen. In Karlsruhe fanden sich an diesem Tag rund 2.000 Menschen zu einer langen Menschenkette zusammen, anschließend wurden bunte Luftballons steigen gelassen. Amnesty International Karlsruhe, der DGB sowie verschiedene Kirchen und Sozialverbände hatten zu der Aktion aufgerufen.
    19.06.2016 SWR: Menschenkette in Karlsruhe - Hand in Hand gegen RassismusIn aller Kürze:
    01.06.2016 Freiburger Forum informiert zu AbschiebungenIn ihrem Aufruf informieren die Freiburger Gruppen, welche Möglichkeiten geflüchtete Menschen und Ehrenamtliche haben, um Abschiebungen eventuell noch abzuwenden. Weiterlesen … 24.05.2016 Petition: Bleiberecht für Kadri Limani„Helfen Sie mit, dass Kadri die Chance auf ein sicheres Leben in Deutschland bekommt und nicht in Elend, Perspektivlosigkeit und Diskriminierung zurückgeschickt wird“. Mit diesen Worten rufen die UnterstützerInnen des 23-jährigen Kadri Limani zur Unterzeichnung der Petition auf. Kadri Limani ist in Deutschland geboren und macht derzeit in Nürtingen eine Ausbildung, die er voraussichtlich nächstes Jahr abschließen wird.
    Genauere Informationen zu Kadri Limani und den Link zur Petition finden Sie hier.
    23.06.2016 800 Menschen beim ersten welcome2stay-Gipfel in Leipzig
    Erfahrungsbericht und zukünftige Termine
    Es war groß, es war beeindruckend, es war ermutigend. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele Menschen sich für eine gute Aufnahme von Flüchtlingen engagieren. Oder, wie der Veranstalter sagt: „Wir haben in Leipzig voller Kraft und Tatendrang diskutiert. Das Wochenende hat Mut gemacht!“ Zum ersten „welcome2stay-Gipfel“ kamen 800 Menschen aus ganz Deutschland in Leipzig zusammen um sich in Workshops und Podiumsdiskussionen drei Tage lang über die verschiedenen Aspekte der Flüchtlingspolitik, der Zusammenarbeit und des Willkommen Heißens auszutauschen. Weiterlesen …
    23.06.2016 Workshop „Sexualisierte Kriegsgewalt: Ein Thema in der Arbeit mit Flüchtlingen?“Was ist sexualisierte Kriegsgewalt? Welche Folgen hat sie für Betroffene und deren Umfeld? Wie äußert sich ein Trauma? Und was kann ich tun, wenn ich den Eindruck habe, mein Gegenüber hat Schreckliches erlebt? Das Workshopangebot von AMICA e.V. beleuchtet diese und weitere Fragen. Auch politische Instrumente sowie Aspekte des internationalen Strafrechts werden behandelt. Der Workshop richtet sich an Fachleute und Engagierte, die haupt- oder ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit tätig sind und ist flexibel buchbar. Ehrenamtliche HelferInnen können die Teilnahme über den Aktionsfonds Qualifiziert.Engagiert. fördern lassen.
    Flyer Workshop Sexualisierte Kriegsgewalt: Ein Thema in der Arbeit mit Flüchtlingen?
    20.05.2016 Good Morning Deutschland Radio von und für Geflüchtete(n)
    Seit dem 1. Mai macht Good Morning Deutschland Radio von und für Geflüchtete(n) in drei lokalen Studios in Stuttgart, Donaueschingen und Frankfurt. Gesendet werden Gespräche zwischen Geflüchteten, MitbürgerInnen und Gästen, Informationen über Veranstaltungen sowie jede Menge Musik.
    Homepage Good Morning Deutschland

    04.05.2016 Save me Mannheim fordert Kontingentlösung für in Griechenland gestrandete FlüchtlingeIn einem offenen Appell fordern die Mannheimer FlüchtlingshelferInnen von save me die Bundesregierung zu einer humanitären Kontingentlösung für die in Griechenland festsitzenden Flüchtlinge auf, die nach der Schließung der „Balkanroute“ nicht weiterreisen können. Wer den Appell unterstützen möchte, kann sich unter dem Stichwort „Appell“ per E-Mail an save me Mannheim wenden.
    Link zum Appell auf der Homepage von save me Mannheim

    17.06.2016 Das beste Hotel Europas Eine Initiative von welcome2stay, medico international und welcome to Europe
    Das City Plaza ist ein Hotel im Herzen von Athen. Es war ein Symbol der griechischen Krise. Jahrelang war es geschlossen, weil der Betreiber keine Löhne mehr zahlte. Heute ist das City Plaza wieder geöffnet und voll belegt. Die neuen Gäste kommen von überall her. Aus Syrien, dem Irak, Pakistan, Iran oder Afghanistan. Die Menschen im Hotel kamen mit nichts und bezahlen nichts. Sie alle sind geflüchtet und viele gehören zu jenen 50.000 Verzweifelten, die derzeit in Griechenland im Nirgendwo und in Elendslagern ausharren, weil das Europa der Zäune sie ausgesperrt hat.
    Weiterlesen …

    (Weitere) Berichte über die (lokale) Flüchtlingsarbeit in Baden-Württemberg finden Sie hier:
    www.fluechtlingsrat-bw.de/fluechtlingsarbeit-bw.html
    Nützliche Informationen und Tipps finden Sie auch auf der Flüchtlingshilfe-Homepage des Staatsministeriums BW www.fluechtlingshilfe-bw.de
    2. FLÜCHTLINGSPOLITIKInformationen zur Flüchtlings- und Migrationspolitik BaWü / BRD / EU ...
    04.05.2016
    Zusammenfassung der flüchtlingspolitischen Themen im Entwurf des KoalitionsvertragsWirklich „offenherzig und realistisch in der Flüchtlingspolitik“?
    Die baden-württembergische Flüchtlingspolitik soll nach dem Wortlaut des vorläufigen Koalitionsvertrags in Zukunft „offenherzig und realistisch“ sein. An anderer Stelle ist von „Herz und Hand“ bei der Integrationspolitik die Rede.
    Ob die flüchtlings- und integrationspolitischen Ziele realistisch, offenherzig und mit Herz und Hand sind, soll jede/r für sich beurteilen. Im Folgenden haben wird daher die zentralen flüchtlings- und integrationspolitischen Ziele zusammengestellt:Weiterlesen …

    22.06.2016 Baden-Württemberg als Musterländle für Abschiebung?
    Rechte Hardliner in der Regierung setzen sich wohl durch – Abschiebepolitik wird immer unerbittlicher
    Schon die grün-rote Landesregierung hatte sich von ihrem Ziel der „Humanität in der Flüchtlingspolitik“ verabschiedet. Die rechten Hardliner innerhalb der neuen grün-schwarzen Landesregierung haben sich aber jetzt wohl durchgesetzt und die Abschiebepolitik noch einmal verschärft. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die derzeitige Abschiebepraxis:Weiterlesen …

    02.06.2016Jetzt Flagge zeigen: Gesundheitskarte für Flüchtlinge auch in Baden-Württemberg Vorrang geben
    Pressemitteilung des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg
    Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg warnt vor Populismus in der Flüchtlingspolitik und fordert die Landesregierung dazu auf, die Gesundheitskarte auch in Baden-Württemberg zügig umzusetzen:
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    15.06.2016 Abstimmung im Bundesrat zur Einstufung der Maghreb-Staaten als „sichere Herkunftsstaaten“ vertagt
    Werden Ministerpräsident Kretschmann und die grün-schwarze Landesregierung in den kommenden Verhandlungen Berichte zur Menschenrechtslage ernst nehmen?
    Die Bundesregierung hat sich bereits entschieden: Staaten in denen „gefoltert wird, demokratische Grundrechte missachtet und die Menschenrechte verletzt werden“ (PRO ASYL, 26.04.16), können ihrer Meinung nach als „sicher“ eingestuft werden. Am 17. Juni entschied der Bundesrat, die Entscheidung zu vertagen. Auch Ministerpräsident Kretschmann und die baden-württembergische Landesregierung stehen in der Verantwortung und müssen entscheiden, ob ihrer Meinung nach die Menschenrechte in diesen drei Staaten eingehalten werden und die dortigen Regierungen bestimmte Personengruppen verfolgen. Auch wenn die bisherigen Äußerungen von Ministerpräsident Kretschmann in eine andere Richtung gehen: Wir hoffen weiterhin, dass die baden-württembergische Landesregierung konsequent für die Einhaltung der Menschenrechte eintritt und sich nicht mit einer schwer überprüfbaren Zusage der Bundesregierung für einzelne Gruppen zufriedengibt. Wir haben im Folgenden Berichte unterschiedlicher Organisationen zur Menschenrechtslage in den drei Staaten zusammengestellt und sind gespannt, ob die baden-württembergische Landesregierung diese ernst nimmt.
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    20.05.2016Brandbrief an Bundesregierung: PRO ASYL, Rat für Migration und Paritätischer Gesamtverband fordern zentrale Änderungen am geplanten Integrationsgesetz
    PRO ASYL, der Paritätische Gesamtverband und der Rat für Migration, ein bundesweiter Zusammenschluss von über 100 WissenschaftlerInnen, forderten in einem gemeinsamen Brandbrief die Bundesregierung auf, von zentralen Regelungen im sogenannten „Integrationsgesetz“ wieder Abstand zu nehmen. Konkret sind es die neuen Hürden zur Erlangung der Niederlassungserlaubnis, die geplante Wohnsitzzuweisung sowie die Androhung von Sanktionen in Form von Leistungskürzungen, die aus Sicht der Unterzeichnenden dringend aus dem Gesetzentwurf gestrichen werden müssen. Die Organisationen machen verfassungs- und EU-rechtliche Bedenken geltend und warnen davor, dass die Umsetzung der geplanten Maßnahmen eher zur Ausgrenzung als zur Integration beitragen werde.
    Brandbrief an Bundesregierung [PDF]
    20.05.2016 Migazin: Kritik: Integrationsgesetz bei Experten umstritten
    23.06.2016 Basiskonto für alle auch für Asylsuchende und Geduldete
    Mit Einführung des Zahlungskontengesetzes (ZKG) am 19. Juni 2016 hat jeder Verbraucher mit rechtmäßigem Aufenthalt in der Europäischen Union einen Anspruch auf ein Basiskonto, also auch Personen ohne festen Wohnsitz sowie Asylsuchende und Geduldete. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat auf Ihrer Website verschiedene hilfreiche Dokumente zum Basiskonto eingestellt. Ein Anspruch auf Kontoeröffnung besteht auch mit den folgenden Dokumenten: Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender (Ankunftsnachweis), Duldung und Aufenthaltsgestattung. Sollte InhaberInnen der genannten Dokumente die Kontoeröffnung dennoch verweigert werden, können sie sich gerne an uns wenden.
    Homepage BaFin: Informationen zum Basiskonto
    09.09.2015 Flüchtlingsrat BW: Übergangsregelung bis zur Einführung des Kontos für „Jedermann
    Weiterlesen …
    17.06.2016 Gemeinsam gegen den EU-Türkei-Deal
    Beteiligen auch Sie sich an der Kampagne von PRO ASYL!
    Der EU-Türkei-Deal führte bereits in kürzester Zeit zu schwerem Unrecht gegenüber Schutzsuchenden und zu gravierenden Verletzungen der Europäischen Menschenrechtskonvention. PRO ASYL fordert die Bundeskanzlerin Angela Merkel daher dazu auf, den EU-Türkei-Deal zu stoppen! Europa muss die Menschenrechte von Flüchtlingen einhalten. Verleihen auch Sie Ihrem Protest gegen die menschenunwürdige EU-Flüchtlingspolitik Ausdruck!
    Homepage PRO ASYL: Kampagne „Gegen den EU-Türkei-Deal
    Broschüre Der EU-Türkei-Deal und seine Folgen“ [PDF]
    24.06.2016 Dublin IV?!
    Vor dem Hintergrund der Ereignisse der letzten 1,5 Jahre mehrten sich die Stimmen, die das Dublin-System für gescheitert erklärten. Auch Bundeskanzlerin Merkel stellte im Herbst 2015 in einer Rede vor dem Europäischen Parlament fest, dass das Dublin-System in seiner derzeitigen Form überholt sei. Umso mehr verwundert es, dass nun statt einer vollständigen Neuordnung des europäischen Asylsystems Pläne für eine Verschärfung der Dublin-Verordnung geschmiedet werden. „Dublin IV“ könnte gemäß des am 4. Mai vorgelegten Entwurfs eine Abschaffung der Überstellungsfristen, eine Beschränkung des Selbsteintrittsrechts der Dublin-Staaten sowie Dublin-Abschiebungen von unbegleiteten minderjährigen AusländerInnen (UMA) zur Folge haben.Weiterlesen …

    20.06.2016 Neue UNHCR Zahlen zum Tag des Flüchtlings
    Ende 2015 waren weltweit 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Das geht aus dem UN-Jahresbericht „Global Trends 2015“ hervor, der anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni veröffentlicht wurde. Im Jahr 2014 lagen die Zahlen der aus ihrer Heimat Vertriebenen noch bei knapp 60 Millionen Personen. Weiterlesen …
    In aller Kürze:
    09.05.2016 Aussetzung des Elternnachzugs widerspricht Kindeswohl Rechtsgutachten zum Familiennachzug veröffentlichtDer wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat ein Rechtsgutachten zur Einschränkung des Elternnachzugs veröffentlicht. Mit Inkrafttreten des Asylpaket II am 17. März 2016 ist diese Einschränkung (§ 104 Abs. 13 AufenthG) bereits wirksam. Die Autoren schlussfolgern: „Die geplante Aussetzung des Familiennachzugs widerspricht vom Grundsatz her dem Leitgedanken des Art. 3 KRK (Kindeswohl)“.
    Februar 2016: Rechtsgutachten Elternnachzug des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages

    22.06.2016 UNICEF-Lagebericht zur Situation der Flüchtlingskinder in Deutschland
    Im Auftrag von UNICEF hat der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) Informationen zur Situation der Flüchtlingskinder in Deutschland zusammengetragen. Aus dem Bericht wird die starke Benachteiligung von Flüchtlingskindern gegenüber deutschen Kindern ersichtlich. Zudem kristallisiert sich eine wachsende Ungleichheit unter den Flüchtlingskindern aus unterschiedlichen Herkunftsstaaten heraus.
    Juni 2016: UNICEF-Lagebericht zur Situation der Flüchtlingskinder in Deutschland

    10.06.2016 Landesflüchtlingsräte und PRO ASYL fordern Aufnahme von Transitflüchtlingen aus Griechenland
    Die Flüchtlingsräte der Bundesländer fordern gemeinsam mit PRO ASYL und zahlreichen Flüchtlingsinitiativen die Aufnahme von Schutzsuchenden aus Griechenland in Deutschland. Weiterlesen …
    21.06.2016 The Migrants' Files Über 30.000 tote Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa seit 2000Das Projekt „The Migrants' Files“ erfasst die Todesfälle auf der Flucht nach Europa. Dabei werden systematisch erfasste Daten aus diversen Quellen gesammelt und verglichen. Die Datenbank erstreckt sich auf den Zeitraum von Januar 2000 bis heute und zählt 32.040 Todesopfer.
    Interaktive Karte 15 Jahre Migrantfiles
    Das Projekt: The Migrant Files

    3. NEUE PUBLIKATIONEN / MATERIALIEN
    17.06.2016 Film „Die Anhörung“ von „Asyl in Deutschland“
    Auf Initiative des Kölner Flüchtlingsrats entstand ein Video über die Anhörung, das auf 14 Sprachen zur Verfügung steht und hilfreiche Dienste bei der Anhörungsvorbereitung leisten kann.Homepage „Asyl in Deutschland“
    09.06.2016 Anhörungsvorbereitung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen neue Arbeitshilfe für Vormünder und Begleitpersonen
    Die Anhörung – umgangssprachlich auch als „großes Interview“ bekannt – ist das Herzstück eines jeden Asylverfahrens. Das gilt auch bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF), wobei hier gewisse Besonderheiten zu beachten sind. Eine aktuelle Arbeitshilfe des Flüchtlingsrats Thüringen e. V. beschreibt, worauf es vor, während und nach der Anhörung ankommt und wie UMF konkret unterstützt werden können. Die Arbeitshilfe richtet sich vor allem an Vormünder, die UMF im Rahmen des Asylverfahrens vertreten, ist aber gleichermaßen für sonstige Begleitpersonen empfehlenswert.
    Flüchtlingsrat Thüringen:Die Vorbereitung auf die Anhörung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Asylverfahren (Stand: Juni 2016)
    08.06.2016 Traumatisierte Flüchtlinge Ratgeber für Flüchtlingshelfer
    Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat einen aktuellen Ratgeber für Flüchtlingshelfer veröffentlicht. Darin werden Begriffe wie „Trauma“ oder „Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)“ erläutert und konkrete Möglichkeiten aufgezeigt, wie traumatisierte Flüchtlinge unterstützt werden können. Für Eltern traumatisierter Flüchtlingskinder hatte die BPtK bereits im April einen eigenen Ratgeber erstellt.
    Bundespsychotherapeutenkammer: Ratgeber für Flüchtlingshelfer (Mai 2016)
    Bundespsychotherapeutenkammer: Ratgeber für Flüchtlingseltern (April 2016)

    22.06.2016 Ratgeber Gesundheit für Asylsuchende
    Dieser Gesundheitsratgeber für Geflüchtete wurde vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Ethnomedizinischen Zentrum e.V. im Februar 2016 herausgegeben. Er ist auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Kurdisch (Kurmanci) und Pashto verfügbar. Asylsuchende können sich in der Broschüre über wichtige Grundzüge der Gesundheitsversorgung in Deutschland und das Verhalten im Falle einer Erkrankung informieren. Auch werden Hinweise zum Schutz der eigenen Gesundheit sowie zur Erstuntersuchung nach der Ankunft in Deutschland gegeben.
    Bundesministerium für Gesundheit: Ratgeber Gesundheit für Asylsuchende (Bestellmöglichkeit und PDFs zum Download)
    22.06.2016 Queer Refugees Welcome Mehrsprachige Informationen für LSBT-Flüchtlinge
    Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland veröffentlicht auf seiner Webseite „Queer Refugees Welcome“ ausführliche asylrechtliche Informationen für LSBT-Flüchtlinge in Deutsch, Arabisch, Farsi, Pashto, Russisch, Englisch und Französisch.
    Homepage Lesben-und Schwulenverband: Queer Refugees Welcome

    27.06.2016 BAMF Broschüre „Das Grundgesetz die Basis unseres Zusammenlebens“Das BAMF hat eine neue Broschüre zum Grundgesetz veröffentlicht. Darin werden die Grundrechte Art. 1-6 dargestellt und erläutert. Die Broschüre kann man in sechs verschiedenen Sprachen auf der Homepage des BAMF herunterladen oder bestellen.
    Homepage zur BAMF Broschüre Das Grundgesetz - die Basis unseres Zusammenlebens
    27.06.2016 Der Online-Wegweiser
    Homepage-Übersicht für Kommunen und Ehrenamtliche

    Das Deutsche Institut für Urbanistik hat einen Online-Wegweiser für Kommunen und BürgerInnen „Flüchtlinge und Asylsuchende in Kommunen“ herausgegeben. Er beinhaltet eine nützliche Übersicht an relevanten Homepages, vor allem zu folgenden Themen: Daten, Fakten, Zahlen, Arbeitsmarktintegration, Unterbringung. Weiterlesen …

    4. VERANSTALTUNGSHINWEISEWir veröffentlichen hier Veranstaltungen mit landesweitem oder überregionalem Bezug. Weitere Veranstaltungshinweise (Fortbildungen, Veranstaltungen mit regionalem Bezug) finden Sie auf der Homepage unter http://fluechtlingsrat-bw.de/veranstaltungen.html
    FortbildungstermineUnser aktuelles Fortbildungsangebot finden Sie auf unserer Projektwebsite Aktiv für Flüchtlinge“.09.07.2016Tagung „Integration für alle?!“ des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg
    Samstag, 09. Juli 2016, 9.30 Uhr bis 17 Uhr, Friedensgemeindehaus, Schubartstr. 14, Stuttgart

    09.07.2016
    Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl
    Jugendkonferenz des Youth Refugee Council, Evangelische Akademie Bad Boll, 09.-10. Juli 2016
    Youth Refugee Council – eine Initiative junger Geflüchteter in Baden-Württemberg und die Evangelische Akademie Bad Boll laden engagierte Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung zur Zukunftskonferenz ein. Die Jugendlichen setzen sich über den Begriff, den Ort und das Gefühl 'Heimat' auseinander und begegnen sich im kreativen Dialog. Sie entwickeln gemeinsam eine Perspektive zur Selbstorganisation junger Geflüchteter in der neuen Heimat. Sie beschäftigen sich mit Erfahrungen junger Menschen anderer Länder in der Literatur, mittels Fotografien und Schreibwerkstatt und gestalten so miteinander ein interkulturelles Programm zur Förderung von Gemeinschaft, Inspiration und Tatkraft.
    Programm und Anmeldung über den Landesjugendring Baden-Württemberg

    12.07.2016
    Fluchtziel Europa
    Impulse, Imbiss, World Café & Plenum, Staatstheater Karlsruhe
    Zu Beginn der aktuellen Flüchtlingsbewegung lag der Fokus sehr auf dem eindrucksvollen Engagement vieler Menschen und auf der Frage nach den Ursachen für die Flucht nach Europa. Diesen Themen hat das Staatstheater bereits im Januar eine Veranstaltung gewidmet. Mit zunehmender Auseinandersetzung auf Straßen und innerhalb von Parteien wachsen Bedenken und Ängste in der Bevölkerung und das Bedürfnis nach Schließung der Grenzen. Die zweite Veranstaltung gilt daher den Fragen: Was macht uns Angst, was kann uns „entängstigen“?
    Weitere Informationenbeim Badischen Staatstheater Karlsruhe

    23.07.2016 Unabhängiges Austauschtreffen Flüchtlingsarbeit Südbaden
    Samstag, 23. Juli 2016, 10 -17 Uhr, Universität Freiburg (Übungsräume 2 des Kollegiengebäudes IV, Rempartstraße 15), Rasthaus Freiburg (Adlerstraße 12 ), 79098 Freiburg

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