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    „1:1 – Mensch zu Mensch“ engagiert sich künftig verstärkt in der Sprachförderung

    Biberach, 12.12.2016

    Biberach sz
    Seit einem Jahr stehen 100 Sammeldosen von „1:1 – Mensch zu Mensch“ in Geschäften, Behörden, Firmen oder bei Veranstaltungen in der Stadt Biberach und der näheren Umgebung. „Damit gehören sie bereits fest zum Stadtbild“, sagte Schirmherr und Oberbürgermeister Norbert Zeidler bei der Feierstunde im Rathaus. Mehr als 70 von haupt- oder ehrenamtlichen Helfern beantragte Fördermaßnahmen hat der unabhängige Fonds für Flüchtlingsarbeit bisher bewilligt.

    Von Arbeits- und Fußballschuhen über Fahrkarten, Nähmaschinen, Brillen, Bildungsmaßnahmen, Fahrkarten bis hin zu eigenen Projekten: Knapp 12000 Euro wurden bislang ausgegeben, auf der Einnahmeseite stehen knapp 14000 Euro. Alt-OB Thomas Fettback bedankte sich bei Zeidler, dass er die Schirmherrschaft für den Fonds übernommen hat.

    Hilfe ohne Bürokratie

    Zeidler rekapitulierte die Arbeit von „1:1 – Mensch zu Mensch“ als Erfolgsgeschichte, deren Macher – neben dem Alt-OB auch der Journalist Johannes Riedel – hervorragend zueinander passten: Auf der einen Seite die Erfahrung in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit und das Wissen um die kommunalen Wege, auf der anderen Ideen und Netzwerk des PR-Profis. Fettback kündigte an, dass „1:1 – Mensch zu Mensch“ sich künftig vermehrt in der Sprachförderung engagieren werde. Motivation dazu seien die eigen organisierten Sprachkurse gewesen. Nach Abschluss des ersten Kurses hätten alle acht Teilnehmer Sprachkenntnisse gemäß des für den Arbeitsmarkt geforderten A1-Niveaus erhalten, heißt es in einer Pressemitteilung. Alle hätten jetzt einen Job oder befänden sich im Orientierungssemster der Hochschule Biberach. Ein zweiter Sprachkurs läuft aktuell. Fettback dankte auch der Bürgerstiftung, die bei projektbezogenen Spenden an „1:1 – Mensch zu Mensch“ Spendenbescheinigungen ausstellt.

    Heiter wurde es während einer Talkrunde, als Johannes Riedel Flüchtlinge, Betreuer und Spender befragte. Hierbei wurde deutlich, dass das Projekt mit dem System der direkten Hilfe der kurzen Wege eine Lücke schließt. Mit einem Extraapplaus wurde der 17-jährige Gambier Adama Jallow bedacht. Vor einem Jahr kam er nach Biberach. Er wurde in der Jugend vom Deutschen Alpenverein und des FC Wacker herzlich aufgenommen. Über die Hauptschule führte ihn sein Weg ans Wieland-Gymnasium, wo er schnell aus der Vorbereitungsklasse in den Regelunterricht geschickt wurde. DAV-Jugendleiter Klaus Hassler hat mittlerweile die offizielle Pflegevaterschaft übernommen.

    Flüchtlinge aus der Gitarrenklasse der Youthmusicscene umrahmten die Feierstunde. Als sie deutsche Volkslieder anstimmten, sangen viele Besucher ergriffen mit.

    Unterschrift Foto: Bei der Feierstunde von „1:1 – Mensch zu Mensch“ im Biberacher Rathaus hat Oberbürgermeister Norbert Zeidler (rechts) dem Alt-OB Thomas Fettback für sein ehrenamtliches Engagement gedankt Bild: privat, ©Schwäbische Zeitung