sz-online-20151126_ulm-gewalt-fl.jpg

    Polizeipräsidium Ulm stellt keine gestiegene Kriminalitätsrate fest

    Überregional, 26.11.2015 (Ilja Siegemund, ©Schwäbische Zeitung)

    Nellingen / isi

    Kommen mit den Flüchtlingen auch Gewalt und Kriminalität nach Nellingen? Das befürchtet so mancher Bürger, unter anderem Karl Kammer vom Nellinger Reit- und Fahrverein. In einer öffentlichen Gemeinderatssitzung Ende Oktober hatte er seine Sorgen um die Sicherheit der Kinder zum Ausdruck gebracht, die regelmäßig am Reit- und Voltigierunterricht teilnehmen. Die geplante Unterkunft für die Flüchtlinge befindet sich in der Nähe des Vereinsheims.

    Fragen zur Sicherheit sollten beim Infoabend Volker Stier, Leiter des Polizeireviers Ulm-Mitte, und Edgar Scheffold, Leiter des Polizeipostens Amstetten, beantworten. Allerdings traute sich keiner der Anwesenden, das Wort an die Polizisten zu richten. „Es kann doch nicht sein, dass niemand Fragen hat“, meldete sich Karin Bäumler, Vorsitzende des Kirchenbeirats der evangelischen Kirchengemeinde Nellingen, zu Wort. „An jedem Stammtisch wird geschwätzt, und nun sind zwei Polizisten hier“, appellierte sie an die Anwesenden, ihre Fragen zu stellen.

    Dem Aufruf folgte letztlich niemand. Trotzdem erhielten die Anwesenden von Volker Stier einige Infos zur Sicherheitslage: „In den vergangenen Monaten hat sich die Kriminalitätsrate nicht verändert“, sagte er. Dabei bezog er sich auf das Gebiet des Polizeipräsidiums Ulm, das den Alb-Donau-Kreis, die Landkreise Göppingen, Heidenheim und Biberach sowie die Stadt Ulm umfasst. Zwar gebe es einige wenige Straftaten, die von Asylbewerbern begangen worden waren. Allerdings handle es sich um kleinere Delikte wie zum Beispiel Schwarzfahren. Volker Stier betonte: „Übergriffe auf Bürger hat es bislang nicht gegeben.“

    Unterschrift Foto: Obwohl zwei Vertreter des Polizeipräsidiums Ulm vor Ort waren, stellte kein Nellinger Fragen zur Sicherheit. Dennoch gab es Informationen, erst nach einem Appell der Kirchengemeinderatsvorsitzenden. Bild: Ilja Siegemund, ©Schwäbische Zeitung