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    Der Asylbewerber Baba Jallow hat einen befristeten Vertrag – Chef ist zufrieden mit ihm

    Maselheim, 13.11.2015 (Sarah Schleiblinger, ©Schwäbische Zeitung)

    Baba Jallow arbeitet seit September beim Bauunternehmen Grimm in Maselheim. Er versteht sich gut mit seinen Kollegen, sein Chef beschreibt ihn als fleißig und pünktlich. Ein Arbeitnehmer, eine Firma, irgendwie kommen die beiden Parteien zusammen – das allein ist eigentlich nicht ungewöhnlich. Dass Baba Jallow aus Gambia stammt und vor drei Jahren als Asylbewerber nach Deutschland kam, macht die Arbeitsbeziehung zwischen ihm und dem schwäbischen Familienunternehmen nicht ganz so alltäglich. Das Beispiel zeigt, dass es „gelingen kann Menschen, die einst hierher geflüchtet sind, ins Arbeitsleben zu integrieren“, sagt Geschäftsführer Paul Grimm.

    Im Mai hatte Jallow, dessen Asylverfahren noch läuft, ein vierwöchiges Praktikum bei der Baufirma gemacht. „Er ist mit auf Baustellen gewesen und war bemüht“, sagt Grimm. „Und er hat einen zuverlässigen Eindruck gemacht und sich mit den anderen Mitarbeitern verstanden.“ Weil es dem 29-jährigen Jallow selbst auch gefallen hat, habe man ihn als Bauhelfer auf zwei Jahre befristet eingestellt – allerdings erst zum September, denn „es hat einige Zeit in Anspruch genommen, bis alle nötigen Formulare unterschrieben waren“, erzählt Grimm.

    Jobcenter bezuschusst Lohnkosten

    Auch das Jobcenter Biberach war in den Vorgang mit eingebunden. „Weil Baba Jallow noch nicht so gut Deutsch spricht und das für den Arbeitgeber unter Umständen einen Mehraufwand bedeutet, bezuschussen wir die Lohnkosten für eine bestimmte Zeit“, sagt Karin Deuschel vom Jobcenter. Dieser Zuschuss würde nicht pauschal bezahlt werden, sondern sei abhängig vom jeweiligen Arbeitsverhältnis, von der Vorerfahrung und den Deutschkenntnissen des Arbeitnehmers.

    Die fehlenden Sprachkenntnisse seien manchmal tatsächlich ein Problem in der täglichen Arbeit. Aber Grimm zeigt sich zuversichtlich: „Es wird mit jedem Tag besser.“ Jallow versucht seinerseits „immer Deutsch mit den Kollegen zu sprechen“. Auf Englisch weichen sie nur aus, wenn es gar nicht mehr anders geht. Die Arbeit macht ihm Spaß, „ich möchte gern in Deutschland bleiben und arbeiten“, sagt er.

    Seinen Arbeitgeber würde das freuen. „Momentan ist es unglaublich schwer, Mitarbeiter im Baugewerbe zu finden“, betont Grimm. Vor allem junge Leute würden sich schwertun, sich für den Berufszweig zu entscheiden.

    Paul Grimm glaubt daran, dass das Arbeitsverhältnis Bestand haben könnte – immerhin arbeiten in seiner Firma eine Handvoll unterschiedlicher Nationalitäten. Und, so sagt er, das habe bislang immer gut geklappt.

    Unterschrift Foto: Baba Jallow arbeitet beim Bauunternehmen Grimm seinen Kollegen zu und übernimmt eigenständige kleinere Tätigkeiten Bild: Sarah Schleiblinger, ©Schwäbische Zeitung