Warthausen tab
Wenn Monika Krah-Huchler über ihre ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen spricht, dann leuchten ihre Augen. Für sie ist das Engagement keineswegs eine Belastung, sondern eine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist Monika Krah-Huchler aus Warthausen auch einer von sieben „besonderen Menschen“, die von der „Schwäbischen Zeitung“ und der Kreissparkasse Biberach ausgezeichnet werden. Die 52-Jährige wurde genau deshalb ausgewählt, weil sie zu den stillen Helden des Alltags gehört, die einfach machen und nichts dafür erwarten. „Ich möchte gerne ein gutes Beispiel für meine Kinder sein und Menschen helfen, die Hilfe brauchen“, sagt Monika Krah-Huchler. „Für mich ist das eigentlich nichts Besonderes, sondern ein Teil von mir.“
Bei Monika Krah-Huchler hat das soziale Engagement schon mit 16 Jahren angefangen: „Ich habe immer irgendetwas gemacht, wie zum Beispiel einen Kinderchor gegründet, war Oberministrantin und habe mich für benachteiligte Menschen eingesetzt“, erzählt die vierfache Mutter. „Für mich ist es ganz wichtig, soziale Verantwortung zu übernehmen und Solidarität zu zeigen.“ Außerdem sei sie voller Tatendrang und brauche immer irgendeine Aufgabe.
Neue Freunde gefunden
Als in Warthausen bekannt wurde, dass bald Flüchtlinge in Containern an den Unteren Stegwiesen einziehen, war für Monika Krah-Huchler sofort klar: „Da helfe ich auf jeden Fall.“ Seit Dezember hat sie unzählige ehrenamtliche Stunden dort verbracht, viele neue Menschen und spannende Kulturen kennengelernt. Vor allem aber hat sie auch Freunde gefunden. „Es ist so wichtig, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, nur dann können wir sie auch in unsere Gesellschaft und unsere Leben integrieren.“ So werde auch keine Parallelgesellschaft geschaffen, „vor der so viele Menschen Angst haben“.
Dass die Integration funktioniert, davon ist Monika Krah-Huchler überzeugt: „Aber natürlich muss man etwas dafür tun und darf keine Berührungsängste mit fremden Menschen und Kulturen haben.“ Das findet sie am Helferkreis in Warthausen so toll: „Ich bin ja nicht die Einzige, die sich so einsetzt. Wir sind ein super Team, treffen uns einmal in der Woche im Asylcafé und unternehmen ganz viel mit den Flüchtlingen.“ Da gehe es um gemeinsames Essen, Ausflüge, die Organisation von Umzügen bis hin zu Behördengängen und auch Hilfe bei der Immatrikulation an der Hochschule Biberach.
Denn der Warthauserin liegt es besonders am Herzen, die Menschen zu fördern: „Es geht darum, die Talente der Einzelnen zu erkennen und etwas daraus zu machen.“ Zwei Flüchtlingen hat sie geholfen, an der Hochschule Biberach zu studieren. Und mittlerweile gehören die Syrerin Noora Alhussein und der Syrer Hazem Mahmoud für Monika Krah-Huchler schon zur Familie: „Sie sind meine Ziehkinder“, sagt sie liebevoll. Beide sind derzeit an der Hochschule im Orientierungssemester. „Es tut so gut, zu sehen, dass die beiden etwas gefunden haben, was sie glücklich macht.“
Lieber im Stillen wirken
Dass Monika Krah-Huchler von einer Patin bei der Aktion „Besondere Menschen“ vorgeschlagen wurde, ist der Ehrenamtlichen eher unangenehm: „Ich mache das alles lieber im Stillen und für mich, ich will dafür nicht groß rauskommen.“ Trotzdem freut sie sich natürlich darüber. Vor allem auch, weil sie schon jetzt genau weiß, was sie mit ihrem Preisgeld machen wird: „Da bekommen unsere Flüchtlinge auf jeden Fall Winterklamotten, denn das brauchen sie ganz dringend. Und mal sehen, für was es noch so reicht.“ Sich selbst möchte sie mit dem Gewinn nicht beschenken: „Meine Familie und ich haben alles, was wir brauchen. Eigentlich ist eher mein Mann der Held, der das für uns alles möglich macht.“
Ein Video von Monika Krah-Huchler und den anderen Ehrenamtlichen im Asylcafé in Warthausen gibt es im Internet unter
www.schwaebische.de/besonderemenschen
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