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    Zwei Sozialarbeiter unterstützen die Flüchtlinge in Altshausen

    Altshausen, 05.10.2016

    Altshausen sz
    Vor gut einem Jahr sind quasi über Nacht mehr 140 Asylbewerber in Altshausen angekommen – nun ist es für die Helfer an der Zeit gewesen, Bilanz zu ziehen. Anlässlich des Jahrestages kamen der Altshausener Helferkreis „Mit Herz und Hand“, etliche Bewohner und sonstige Interessierte in der Alten Post in Altshausen zusammen.

    Die Flüchtlinge wurden nach einer Hau-Ruck-Aktion im ehemaligen Altenpflegeheim Haus am Weiher untergebracht. Ein Helferkreis von mehr als 100 Menschen kümmert sich seitdem um alle Belange der Flüchtlinge. Inzwischen sind zusätzlich zwei hauptamtliche Sozialarbeiter mit der Betreuung der Flüchtlinge betraut, schreibt der Dornahof in einer Pressemitteilung.

    Hilfe vom Staat ist nötig

    Bürgermeister Patrick Bauser dankte zunächst allen Beteiligten für die enorme Unterstützung und die selbstlose Hilfsbereitschaft. Er wies in seiner Rede aber auch klar darauf hin, dass seitens des Staates Unterstützung in Form von Personal und finanziellen Mitteln zwingend notwendig sei, damit die weitere Integration anerkannter Flüchtlinge erfolgreich verlaufen könne. Dabei wies er insbesondere auf den dringend notwendigen Bau von Sozialwohnungen hin.

    Albrecht Weil, geschäftsführender Vorstand des Einrichtungsverbunds Dornahof, sprach dem ganzen Helferkreis seine große Anerkennung für das Geleistete aus, ohne die die erste Unterbringung und spätere Integration der Bürgerkriegsflüchtlinge nicht zu leisten gewesen wäre. Mit kleinen Geschenken anerkannte er das außerordentliche Engagement von Marianne Mühlbach und Bettina Hübner, die von der ersten Stunde an die Stütze bei der Betreuung der Flüchtlinge und der Motor des Helferkreises waren. Auch die hauptamtlich Tätigen bekamen Lob und kleine Präsente. Weil betonte auch dankend das Engagement des Haus Württemberg, durch dessen Unterstützung eine zusätzliche halbe Stelle für die Flüchtlingssozialarbeit in Altshausen finanziert werden kann.

    Iraker berichtet von Flucht

    Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte Arnold Ban, einer der Sozialarbeiter, die fachlichen Schwerpunkte in der Betreuung und Begleitung der Flüchtlinge dar. Sehr berührend sei laut der Pressemitteilung der anschließende Beitrag von Nahro Narima gewesen, einem 17-jährigen Jugendlichen aus dem Irak, der seit seiner Geburt krankheitsbedingt im Rollstuhl sitzt. Er schilderte in gutem Deutsch die Geschichte seiner Familie und deren Flucht.

    Ein Rückblick in Bildern seitens des Helferkreises zeigte nochmals anschaulich und eindrücklich auf, wie chaotisch die Anfänge waren und wie vielfältig die Hilfen des Helferkreises, aber auch der Altshausener Bevölkerung waren. Abgerundet wurde die gut besuchte Veranstaltung mit einem kleinen Imbiss und vielen Gesprächen im Foyer.

    Unterschrift Foto: Der Iraker Nahro Narima berichtet von seiner Flucht Bild: Dornahof, ©Schwäbische Zeitung