Unter dem Titel „Ferienfun mit ÖMA - spielend Wissen sammeln“ bietet die Ökumenische Migrationsarbeit von Caritas und Diakonie in Laupheim ein Ferienprogramm für Kinder mit Migrationshintergrund im Alter von sechs bis elf Jahren an. Nach dem erfolgreichen Probelauf in den Sommerferien 2021 hat sich das Projekt etabliert und erfreut sich großer Beliebtheit. Auch für das Jahr 2024 haben sich die Organisatoren ein tolles Programm überlegt - immer in Zusammenarbeit und mir den mit Ideen der Kindern. „Ferienfun mit ÖMA - spielend Wissen sammeln“ ist Teil der SZ-Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“. Und so werden die Spendengelder eingesetzt.
Dass dieses Projekt nötig ist, hat Gabriele Wiest vom Migrationsdienst der Ökumenische Migrationsarbeit im Landkreis Biberach selbst erlebt. Während der Corona-Pandemie war sie zu Besuch in einer Anschlussunterbringung in Laupheim und hörte Schreie aus dem Nachbarhaus: „Ein Horde Kinder rannte bepackt mit Haselnüssen, die sie gesammelt hatten, durch den Garten und der Besitzer der Bäume war sehr erbost“, erinnert sich Gabriele Wiest. „Ich bin dann mit einer Mutter ins Gespräch gekommen, die mir sagte, dass es keine Angebote in den Ferien gibt und die Kinder sich langweilen.“
Oftmals würden die regulären Angebote, die es in den Ferien gibt, von den Eltern nicht wahrgenommen oder es fehle das nötige Geld. Grund genug für Gabriele Wiest das Pilotprojekt „Ferienfun mit ÖMA“ zu starten. Mit fünf Kindern hat sie die Gruppe vor gut zwei Jahren gestartet, nun sind es weit mehr als 20 Kinder, die gerne teilnehmen würden. „Bei 20 müssen wir leider eine Grenze ziehen, da wir uns auch individuell mit den Kinder beschäftigen wollen und wenn die Gruppe zu groß ist, wird es schwer“, so Wiest.
Der Ferienspaß ist ein Programm, das sich auch immer gemeinsam mit den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern entwickelt. „Die Kinder bringen ihre Themen und das, was sie aktuell beschäftigt, selbst mit ein“, sagt Wiest. So ist das Thema Mobbing gerade eines, das die Kinder belastet. „Darauf gehen wir ein und werden uns im kommenden Jahr damit befassen, aber immer spielerisch und kreativ.“ Das Ferienprogramm ist etwas, das den Kindern Spaß machen soll, aber dennoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit: „Wir bieten ein außerschulisches Bildungsangebot, auch um Chancengleichheit herzustellen“, so die Organisatorin. „Dabei spielen Kinderrechte und Werte ebenfalls eine wichtige Rolle.“
Ohne Projektpartner, Unterstützer und Spender wäre dieses Projekt allerdings nicht möglich: „Wir sind immer auf der Suche nach Kooperationspartnern, alleine können wir das Angebot nicht stemmen“, sagt Wiest. So arbeiteten sie beispielsweise bereits mit dem Laupheimer Planetarium zusammen, mit dem DRK oder auch mit dem Naturschutzbund. „Eines unser Highlights war auf jeden Fall, als wir in den Sommerferien gemeinsam mit den Kinder ein Bienenhotel aufgebaut haben, das hat ihnen unheimlich gut gefallen.“
Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Laupheim im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg. Passend zum Jahresthema Umweltschutz, lernten die Kinder etwas über Mülltrennung und machten selbst auch sauber: „Für die Kinder war es ein Erlebnis, zu sehen, was die Menschen alles wegwerfen“, sagt Wiest. „Danach lernten sie, wie man den Müll trennt und auch, wie man Müll gestalterisch wiederverwerten kann.“ 2024 soll das Thema Wasser im Mittelpunkt stehen: „Hier sind wir gerade in den Planungen und vielleicht finden wir ja noch passende Kooperationspartner.“
Unterschrift Foto: Umweltbewusstsein im Fokus: So lernten die Kinder auch etwas über Mülltrennung Bild: privat, ©privat