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    Bürger helfen Flüchtlingen in der Haberhäuslestraße – Willkommensfest am 14. November

    Birkendorf, 06.11.2015 (Gerd Mägerle, ©Schwäbische Zeitung)

    Nun hat auch die erste Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Biberach ein eigenen Kreis aus Helfern. „Freundeskreis für Flüchtlinge Birkendorf“ nennt sich der Zusammenschluss aus derzeit etwa 20 Bürgern, der die 50 Flüchtlinge unterstützen will, die seit September in der Unterkunft in der Haberhäuslestraße wohnen. Auch in anderen Kommunen des Landkreises, in denen sich Gemeinschaftsunterkünfte befinden, gibt es bereits solche Kreise.

    Es sind alles Männer, darunter auch ein Vater mit seinen zwei Söhnen, die in der Haberhäuslestraße im Biberacher Stadtteil Birkendorf untergekommen sind. Sie stammen aus Gambia, Syrien, Albanien und Afghanistan. Um diesen Menschen Freizeitaktivitäten zu bieten, sie bei Behördengängen oder in anderen Situationen des Alltags zu unterstützen, hat sich der Freundeskreis gebildet.

    „Wir legen bewusst Wert auf den Begriff ,Freunde’ und nicht Helfer“, sagte der frühere Oberbürgermeister Thomas Fettback, der auch zum Kreis zählt. „Uns liegt sehr daran, dass die Flüchtlinge und wir uns auf Augenhöhe begegenen“, sagt Evelyn Wuttke, die Sprecherin des Freundeskreises.

    Zwei Mal haben sich dessen Mitglieder und die Flüchtlinge bereits getroffen und Kontakte geknüpft. Die katholische Kirchengemeinde St. Josef hat dafür ihre Räume bereitgestellt und tut dies auch für einen Sprachkurs, der inzwischen angelaufen ist. „Das ist ein sehr feiner Zug der Kirchengemeinde“, findet Evelyn Wuttke.

    Die erste große Aktivität, mit der der Freundeskreis an die Öffentlichkeit treten und noch weitere Mitstreiter gewinnen will, steht auch bereits fest. Am Samstag, 14. November, gibt es ab 15 Uhr ein Willkommensfest im Gemeindehaus St. Josef in Birkendorf. Dabei gibt es Musik, Kaffe und Kuchen sowie Speisen aus den Heimatländern der Flüchtlinge, die diese selbst kochen. Eingeladen sind alle Bürger aus Birkendorf, aber auch den angrenzenden Stadtgebieten sowie Vertreter ansässiger Firmen.

    „Bei diesem Fest gibt es die Möglichkeit, dass die Birkendorfer und die Flüchtlinge ins Gespräch kommen können und sich vielleicht auch Patenschaften zwischen einzelnen bilden“, sagt Anderas Gratz von der ökumenischen Flüchtlingsarbeit. „Diese ersten Begegnungen sind sehr wichtig.“

    Ziel sei es, an jedem Ort im Landkreis, in dem es eine Gemeinschaftsunterkunft gibt, einen Freundes- oder Helferkreis ins Leben zu rufen, sagt Gratz. Auch für die weiteren Gemeinschaftsunterkünfte in Biberach werde dies angestrebt.

    Am Mittwoch sind insgesamt 108 Flüchtlinge neu im Kreis Biberach angekommen. Etwa 60 davon wurden im früheren EnBW-Gebäude an der Bahnhofstraße untergebracht, etwa 15 bis 20 auf dem früheren Polizeiareal in der Waldseer Straße, der Rest in anderen Gemeinschaftsunterkünften im Kreisgebiet.

    Unterschrift Foto: Die Flüchtlinge aus der Haberhäuslestraße und die Mitglieder des Freundeskreises haben bereits erste Kontakte geknüpft Bild: Gerd Mägerle, ©Schwäbische Zeitung
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