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    Mehr als 45 Flüchtlinge und Einheimische haben beim offenen Atelier in Uttenweiler gemeinsam gemalt, geratscht und gelacht

    Uttenweiler, 31.07.2017

    Uttenweiler sz
    Mit so vielen Besuchern hatte die Initiative Integration nicht gerechnet: Rund 40 Flüchtlinge kamen zur Eröffnung des offenen Ateliers mit Begegnungscafé in die Abt-Ulrich-Blank-Grundschule nach Uttenweiler. Es wurde rund dreieinhalb Stunden gemeinschaftlich gemalt, Kaffee und Tee getrunken, selbst gebackene Kuchen gegessen und sehr lebhaft geratscht und gelacht.

    Sechs ehrenamtliche Helferinnen der Initiative Integration aus Uttenweiler haben in den vergangenen Wochen gemeinsam mit der Künstlerin und Kunsttherapeutin Gabriele Pöndl zwei ehemalige Schulräume der Grundschule Uttenweiler zu einem „Raum für Kunst und Begegnung“ umgebaut. Mithilfe von Spenden der katholischen Kirchengemeinde und dem Bürgermeisteramt konnte die Initiative die kahlen Wände zu Malwänden umgestalten, den Boden mit Malervlies abdecken und hochwertige flüssige Goachefarben, Pinsel sowie einen Schwung Papiere kaufen.

    Alle weiteren Materialien wie Staffeleien, Holzbretter, alte Hemden, Kalender, Aquarellfarben und vieles mehr kamen als Sachspende von der Galeristin Maria Faulhammer-Wiedemann aus Obermarchtal und anderen. Auch die Druckerei Schirmer aus Riedlingen hat der Initiative großzügig einen ganzen Stapel sehr hochwertiges, großformatiges Papier zur Verfügung gestellt. Da Papiere und Farben jedoch schnell ausgehen, benötigt die Initiative noch dringend weitere Mal- und Künstlermaterialien wie Pinsel, Farben, Stifte, Leinwände, Malbretter, Papiere oder auch Staffeleien.

    In Uttenweiler leben derzeit 20 Flüchtlinge in einer Container-Siedlung am Rande des Dorfs sowie 39 Menschen in einzelnen Wohnungen und Häusern. Für viele der neu zugezogenen Familien aus Afghanistan, Eritrea, Indien, Iran, Kamerun, Kosovo, Mazedonien, Namibia und Syrien war es das erste Mal, dass sie nicht nur ihre direkten Nachbarn oder einige Ehrenamtliche, sondern auch andere Menschen aus der Gemeinde unkompliziert beim Malen oder Kaffee trinken kennengelernt haben. Selbst Kulturen, die sich oft spinnefeind sind, standen beim Malen plötzlich nebeneinander an den Wänden und hatten sichtlich Spaß beim gemeinsamen Malen oder Farben teilen. Leider waren nur vereinzelt Einheimische bei dieser Eröffnungsveranstaltung dabei.

    Die Initiative hofft, dass sich das offene Atelier mit Begegnungscafé in Uttenweiler im Laufe der Zeit als Institution etablieren wird. So könnte wirklich ein Raum für Kunst und Begegnung entstehen, in dem sich die verschiedensten Menschen, Groß und Klein, Flüchtlinge, Einheimische oder auch „Reigschmeckte“ einmal im Monat treffen, um gemeinsam zu malen, tonen oder handwerkeln.

    Die Initiative Integration in Uttenweiler sucht noch ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, die Lust haben, einen Nachmittag im Monat beim Begegnungscafé mitzuhelfen. Für Fragen oder Sachspenden können Sie sich gerne bei der Gemeindereferentin Hermine Burger, Telefon 07371/1805271, oder bei Gabriele Pöndl, Telefon 07374/914765, melden.

    Ab September wird das offene Atelier mit Begegnungscafé jeden letzten Freitag im Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr geöffnet sein.

    Unterschrift Foto: Schön bunt: Menschen unterschiedlicher Kulturen hatten beim gemeinsamen Malen ihren Spaß. Bild: Gabriele Pöndl, ©Schwäbische Zeitung