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    Riedlinger Gemeinderat stimmt der Übernahme der Aufgabe und der Stellen durch den Kreis zu

    Riedlingen, 18.07.2017 (Bruno Jungwirth, ©Schwäbische Zeitung)

    Riedlingen sz
    Das Land Baden-Württemberg will mit einem Förderprogramm rund 1000 Integrationsmanager finanzieren. Deren Aufgabe soll es sein, die Integration von Flüchtlingen in den Kommunen zu voranzutreiben. Rund 15 bis 20 Stellen sollen etwa im Landkreis Biberach geschaffen werden. Der Gemeinderat der Stadt Riedlingen hat zugestimmt, dass diese Aufgabe durch den Landkreis wahrgenommen wird und auch die Stellen beim Kreis angesiedelt werden. Allerdings ist damit die Erwartung verknüpft, dass der Arbeitsplatz eines Integrationsmanagers in Riedlingen ist.

    Das Integrationsmanagement soll sich vor allem um die Menschen kümmern, die aus den Gemeinschaftsunterkünften ausgezogen sind und bereits in eigenen Wohnungen leben – in der sogenannten Anschlussunterbringung. Für diese Menschen ist die Kommune zuständig. Die Integrationsmanager wirken „insbesondere auf die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Menschen hin“, wie es in einer Verwaltungsvorlage heißt. Schwerpunkt sei das einzelfallbezogenen Integrationsmanagement. So soll ein individueller Integrationsplan erstellt werden, der die einzelnen Schritte im Integrationsprozess und konkrete Maßnahmen zu deren Umsetzung verbindlich vorschreibt.

    In Riedlingen befinden sich derzeit 64 Personen in der Anschlussunterbringung in stadteigenen Wohnungen. 50 weitere haben auf dem privaten Wohnungsmarkt eine Bleibe gefunden. Diese werden derzeit – neben der Arbeit der vielen Ehrenamtlichen – hauptamtlich von der Integrationsbeauftragten (50-Prozent-Stelle) der Stadt betreut. Doch dies soll künftig auch vom Integrationsmanager geleistet werden.

    Theoretisch hätte die Stadt diese Aufgabe des Integrationsmanagements auch selbst übernehmen und die Stelle bei der Stadt ansiedeln können. Dafür hätte gesprochen, dass die Stadt direkte Einflussmöglichkeiten auf dessen Arbeit gehabt hätte, auch um Reibungsverluste mit der bereits beschäftigten Integrationsbeauftragten der Stadt zu vermeiden. Auch wäre damit auch die Vertretungsregelung im Hause für die Integrationsbeauftragte gewährleistet gewesen.

    Doch der Rat hat sich für die Ansiedlung der Aufgabe an den Kreis entschieden. Zum einen könnte damit der nahtlose Übergang von der Flüchtlingssozialarbeit in die Unterbringung gewährleistet werden. Zudem gibt es eine enge Verzahnung der Aufgaben des Integrationsmanagements mit weiteren Stellen in der Kreisverwaltung.

    Allerdings soll die Stelle in Riedlingen vor Ort sein, so der Gemeinderat . Und Bürgermeister Marcus Schafft erhofft sich auch, dass dann eine klare Abgrenzung der Arbeitsfelder von Integrationsmanagment von Kreis, Stadt und von Caritas erfolgt.

    Unterschrift Foto: Die vom Land finanzierten Integrationsmanager sollen beim Landkreis angestellt werden Bild: dpa, ©Schwäbische Zeitung