Riedlingen uno
Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden beteiligten sich nicht an den Kosten für die Stelle der Flüchtlings- und Integrationsbeauftragten. Dies hat Bürgermeister Marcus Schafft dem Gemeinderat mitgeteilt.
Im März hatte der Gemeinderat grünes Licht für diese 50-Prozent-Stelle gegeben. Dies hatten die Kirchenvertreter in der Sitzung auch befürwortet. Doch gleichzeitig hat der Gemeinderat damals beschlossen, die Kirchen um eine finanzielle Unterstützung für die Stelle zu bitten. Nun kam der ablehnende Bescheid beider Kirchen.
Beide Kirchengemeinden teilten auf Nachfrage mit, dass sie sich schon finanziell auf überörtlicher Ebene, in der Caritas oder der Diakonie, engagieren. Die Kirchen sagten dagegen zu, dass sie sich auch weiterhin möglichst personell im Freundeskreis einbringen. Bereits jetzt entagieren sie sich, in dem sie Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, die Kleiderkammer betreuen, den Tafelladen unterstützen und Ansprechpartner für einzelne Flüchtlingsfamilien und Ehrenamtliche sowie bei Einzelprojekten (Zuschuss und Unterstützung) seien. Die katholische Kirchengemeinde stellte zudem in Aussicht, dass sie sich auch wieder personell in die konkrete Flüchtlingsarbeit einbringe, sobald die Stelle des Pastoralreferenten nach dem Weggang von Dr. Ulrike Hudelmaier wieder besetzt ist.
Die Stelle der Flüchtlingskoordinatorin ist inzwischen besetzt. Am 4. Oktober wird sie offiziell die Arbeit aufnehmen. Die Stelleninhaberin soll zentrale Anlaufstelle für alle Flüchtlinge und für Ehrenamtliche sein. Sie soll Tätigkeiten vernetzen, Kontakte pflegen, Treffen organisieren und sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Auch die Erstellung eines Integrationskonzepts soll von der Flüchtlingsbeauftragten übernommen werden.
Durch die Stelleninhaberin sollen vor allem die Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung begleitet werden, für die die Stadt als alleiniger Ansprechpartner zuständig ist.
Die Stelle der Flüchtlingsbeauftragten wird rund Jahr 30000 Euro kosten, hieß es von der Stadt im März. Allerdings werden die Kosten nur zum Teil durch die Stadt Riedlingen geschultert, denn ein Zuschussantrag wurde bewilligt. Riedlingen erhält für die drei Jahre 52500 Euro, im Jahresschnitt also 17500 Euro.
Unterschrift Foto: Die Kirchen engagieren sich weiterhin personell in der Flüchtlingsarbeit. Aber an der Finanzierung der Stelle in Riedlingen wollen sie sich nicht beteiligen Bild: Wolfram Kastl , ©Schwäbische Zeitung