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    Das Spendenprojekt „1:1 – Mensch zu Mensch“ ist inzwischen gut angelaufen

    Biberach, 17.03.2016 (Judith Hänsler, ©Schwäbische Zeitung)

    Biberach sz
    Mit ihrem Spendenprojekt „1:1 – Mensch zu Mensch“ haben Johannes Riedel und Thomas Fettback in etwa vier Monaten in Biberach rund 7000 Euro gesammelt. Das Projekt ist dazu da, Flüchtlingen schnelle und unkomplizierte Hilfe zu leisten. Dabei soll dieses Spendenprojekt aber keine Konkurrenz zu anderen ehrenamtlichen Initiativen darstellen. Es geht um die Erfüllung dringender Bedürfnisse, die nicht von anderen Stellen finanziert werden oder finanziert werden können. Dazu haben sind inzwischen rund 100 Spendendosen in Geschäften, Firmen und Kneipen verteilt.

    Da ist zum Beispiel der 16-jährige Adama Jallow. Er ist alleine von Gambia nach Deutschland geflüchtet. Sein größter Traum ist es, Fußball zu spielen. Aber er hatte keine Fußballschuhe. Klaus Hassler, Jugendreferent beim Deutschen Alpenverein in Biberach, bekam das mit und wandte sich an Johannes Riedel und den früheren OB Thomas Fettback. Sie ermöglichten Adama über eine kleine finanzielle Unterstützung den Kauf von Fußballschuhen, Knieschützern und Kleidung, und bezahlen den Mitgliedsbeitrag beim FC Wacker, wo Adama inzwischen seine „Fußball-Familie“ gefunden hat.

    Sieben besonders begabte Flüchtlinge aus Afghanistan, Pakistan und Gambia bekamen einen durch ,,1:1“ eigens für sie organisierten, dreimonatigen Deutschkurs, auf den sie sonst keinen Anspruch gehabt hätten. Da sie alle perfekt Englisch sprechen, werden sie von einer Lehrerin unterrichtet, die ebenfalls gut Englisch spricht.

    "Außerdem möchten wir den Flüchtlingen mit einem Internet-Crash-Kurs helfen, in dem sie sinnvolles Recherchieren im Internet lernen“, sagt Johannes Riedel.

    Gefreut haben sich er und Fettback besonders über einen Großspender, der nicht genannt werden möchte. Dieser bezahlt für alle Kinder an Biberacher Grundschulen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, logopädische Förderung. Dieses Projekt läuft über die Bürgerstiftung. Zudem spendet er auch für verschiedene Projekte der Jugendkunstschule.

    Jeder kann helfen

    Dies alles ist nur durch die ehrenamtliche Hilfe vieler Beteiligter und den Spenden aus den Dosen oder durch größere private Spenden möglich. In die Dosen kann jeder sein Kleingeld hineinwerfen und damit den Flüchtlingen helfen.

    ,,Weil dieses Projekt in den vergangenen Monaten so erfolgreich funktionierte, möchten wir das Verteilen der Spendendosen aber weiter ausweiten, sodass es diese nicht nur in Biberach, sondern im gesamten Landkreis gibt“, sagt Johannes Riedel. Dazu brauche es aber Menschen, in den Gemeinden, die die Spendendosen verteilen und leeren. Mittlerweile sind rund 100 Dosen in Biberach im Umlauf, von denen jede Woche drei bis vier volle geleert werden. Darin befinden sich manchmal bis zu 200 Euro. „Dieses Geld wird auf unser Spendenkonto bei der Kreissparkasse eingezahlt und für konkrete Bedürfnisse von Flüchtlingen verwendet“, sagt Fettback.

    Wichtig ist ihm und Riedel, dass es nicht die Flüchtlinge selbst sind, die um Unterstützung bitten, sondern ehrenamtliche Helfer, die mitbekommen, wenn irgendwo etwas fehlt. „Dann kann man sich an uns wenden und wir prüfen, ob und in welcher Weise wir unterstützen“, sagt Riedel.

    Weder Johannes Riedel noch Thomas Fettback hätten jedoch gedacht, dass das Spendenprojekt bei den Menschen so gut ankommt und man damit so viel Geld zusammenbekommen würde. ,,Vor allem macht es Spaß zu sehen, wie sich die Kinder freuen, wenn sie zum Beispiel einen Sportverein oder einen Deutschkurs besuchen dürfen“, meint Johannes Riedel. ,,Es ist aus unserer Sicht etwas Positives, gegen das niemand etwas haben kann“, sagt Thomas Fettback.

    Weitere Informationen zum Projekt gibt es per Mail

    mail(at)thomas-fettback.deriedel@riedelkommunikation.de

    Unterschrift Foto: Thomas Fettback (v. l.) und Johannes Riedel sind selbst überrascht über die Spendenbereitschaft der Bürger. Bild: Gerd Mägerle, ©Schwäbische Zeitung