Riedlingen, 15.04.2016
Raum Riedlingen sz
Mitglieder des Kreistags haben am Donnerstag Flüchtlingsunterkünfte im westlichen Landkreis besucht. Dabei gab Landrat Heiko Schmid bekannt, dass erstmals nach über einem Jahr in der nächsten Woche keine Flüchtlinge dem Landkreis zugewiesen werden.
Eine „Atempause“, wie er es nannte, denn niemand könne derzeit sagen, wie sich die Schließung der Balkanroute und die europäischen Abkommen mittelfristig auswirken werden. In der Hochphase Ende des vergangenen Jahres und Anfang dieses Jahres musste der Kreis annähernd 100 Flüchtlinge pro Woche aufnehmen und in seinen Gemeinschaftsunterkünften aufnehmen. Derzeit leben rund 3100 Flüchtlinge im Landkreis; davon rund 2200 in Gemeinschaftsunterkünften und 900 in der Anschlussunterbringung.
Dankbar dem Ehrenamt
Die ganztägige Besichtigungsfahrt am Donnerstag führte in das zur Flüchtlingsunterkunft umgebaute ehemalige Oblatenkloster in Biberach, zum Umbau des ehemaligen Rewe-Marktes in Bad Buchau, zu den Flüchtlingsunterkünften in Dürmentingen, Heudorf, Unlingen und in der Gammertinger Straße nach Riedlingen. Außerdem wurde der derzeit entstehende mobile Standort in Uttenweiler besichtigt. Am Mittwoch hatten die Unterkünfte im östlichen Teil des Landkreises bei der Besichtigungsfahrt des Kreistags auf dem Programm gestanden.
„Wir haben uns zwei Tage Zeit genommen, um uns vor Ort ein Bild zu machen, wie wir als Landkreis in der Flüchtlingsunterbringung aufgestellt sind. Wir haben gesehen, wie unterschiedlich einzelne Unterkünfte sind. Es waren gute Gespräche und Begegnungen mit den Bürgermeistern, den Verantwortlichen in den Unterkünften und den ehrenamtlich engagierten Kräften“, so der Landrat. „Ich bin dankbar für dieses Ehrenamt, das wir landkreisweit mit dem ökumenischen Arbeitskreis Asyl organisieren. Ohne das Ehrenamt könnten wir diese Aufgabe nicht bewältigen.“
Unterschrift Foto: Landrat Heiko Schmid in der Flüchtlingsunterkunft in Unlingen mit der kleinen Mara auf dem Arm. Sie kam am Ostermontag in Biberach zur Welt. Links sind ihre Eltern, Unlingens Bürgermeister Richard Mück und der ehrenamtliche Helfer Eberhard Schneider Bild: Thomas Warnack, ©Schwäbische Zeitung