Konfirmanden und Flüchtlinge packen in Zwiefalten gemeinsam für die Artenvielfalt an

Zwiefalten sz
Im Garten des Evangelischen Pfarrhauses in Zwiefalten ist schon einiges passiert: Konfirmanden und Flüchtlinge werten den Pfarrgarten gemeinsam ökologisch auf. Unter Pfarrer Roland Albecks Anleitung haben die die jungen Gärtner eine Eidechsenburg gebaut, Sträucher, die für Bienen und Insekten nicht „werthaltig“ sind, ausgegraben und einige Igelhäuschen gezimmert, die unter Gebüsch und Totholz versteckt wurden.

Im Vorgarten haben die Konfirmanden aus Zwiefalten und Munderkingen gemeinsam mit den Zwiefalter Flüchtlingen 30 Zentimeter tief Humus abgetragen. Dort soll ein Magerboden eingebracht und heimische Blumen, Sträucher und Büsche angepflanzt werden.

Die Kirchengemeinde hatte sich beim Projekt „Kirche und Biosphärengebiet“ beworben und war zur Mustergemeinde ausgewählt worden. Karin Kilchling-Hink, Biologin beim Nabu, kam in den Konfiunterricht, erzählte vom enormen Rückgang heimischer Insekten, Vögel und Falter. Die Jugendlichen waren sichtlich bewegt und dann auch gerne bereit, tatkräftig mit anzupacken.

In den Wintermonaten werden zusammen mit den Mundinger Konfirmanden noch spezielle Fledermaushäuschen und Wildbienenhotels gebastelt und im Mundinger und Zwiefalter Pfarrgarten angebracht.

„Schöpfung bewahren“, sagt Pfarrer Albeck, „ist ein wesentlicher Inhalt des christlichen Glaubens. Wenn es für Konfirmanden dabei noch die Möglichkeit gibt, ganz handfest und konkret etwas zu tun, ist das ideal.“ Das war für die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Zwiefalten/Hayingen auch der Grund, sich im Kirchengemeinderat mit dem Projekt „Kirche und Biosphärengebiet“ zu befassen. Die Idee dabei ist: öffentliche oder halböffentliche Gärten im Biosphärengebiet ökologisch werthaltig umzugestalten in der Hoffnung, dass dies einen gewissen Multiplikationseffekt hat. Der Nabu unterstützt und berät die Projekte.