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    Das Gebäude Biberacher 112 wurde erworben und wird für 55000 Euro saniert

    Biberach, 13.10.2015 (sz Josef Aßfalg, ©Schwäbische Zeitung)

    Für die Unterbringung von Flüchtlingen soll das von der Gemeinde Mittelbiberach gekaufte Wohngebäude Biberacher Straße 112 für 55000 Euro renoviert werden. Einstimmig beschloss der Rat, die Bauarbeiten bald auszuführen, um das Aufnahmesoll an Flüchtlingen für das Jahr 2015 zu erfüllen.

    Bürgermeister Hans Berg erläuterte, dass derzeit eine siebenköpfige syrische Familie in Mittelbiberach untergebracht sei sowie ein Mann und eine Frau aus Togo in Reute in einer privaten Wohnung. Das Aufnahmesoll für Mittelbiberach betrage für dieses Jahr zwölf Personen und nach derzeitigem Stand sei 2016 mit weiteren 25 Flüchtlingen zu rechnen. Um das erfüllen zu können, habe die Gemeinde das Gebäude Biberacher Straße 112 gekauft, schreib die Verwaltung in der Sitzungsvorlage.

    Das Gebäude befinde sich in einem baulich guten Zustand. Für die Unterbringung von Flüchtlingen und für die Aufteilung in zwei Wohneinheiten stünden Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen für Heizung, Sanitär- und Elektroarbeiten an. Hierfür hat der Technische Ausschuss das Büro Senser und Partner mit der Umsetzung der erforderlichen Arbeiten beauftragt. Gemeinderätin und Architektin Birgit Raudies von diesem Büro stellte die geplanten Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen mit 54302 Euro (brutto) vor.

    Zusammenfassend könne sie sagen, „dass die Kosten auch zu einer Wertsteigerung des Objektes beitragen“, so die Architektin. Im Haushaltsplan stünden Mittel in Höhe von 25000 Euro für Umbaumaßnahmen dieses Gebäudes zur Verfügung, erläuterte Berg. Der Rest müsse über vorhandene Rücklagen finanziert werden.

    „Es ist kein ‚Wunschkonzert’, wo wir bestimmte Leute auswählen können“, sagte Hans Berg auf eine Frage aus dem Besucherkreis von 24 Bürgern, die bei der Sitzung anwesend waren. Sie würden vom Landratsamt zugewiesen und „die Unterbringung ist bestimmt keine Luxusvariante“. Rat Claus Nägele äußerte Bedenken, ob der Grundstücksbereich auch für Familien mit Kleinkindern geeignet sei. Berg sagte hierzu: „Noch wissen wir nicht, wer kommt.“ Birgit Rudies meinte, dass der Bauhof die Außenanlagen bei Bedarf mit geringem Aufwand entsprechend einrichten könne.

    Der Miet- und Immobilienmarkt sei in Mittelbiberach derzeit nicht ideal, befand Berg auf eine Frage aus dem Gemeinderat nach dem Ausblick für Räume künftiger Flüchtlinge. Das Gebäude Biberacher Straße 53 ist bereits mit Asylbewerbern belegt. Auf Vorschlag des Reutener Ortsvorstehers und Gemeinderats Hans Mast beschloss das Gremium, zu prüfen, welche Umbaumaßnahmen an diesem Gebäude für die weitere Unterbringung von Flüchtlingen möglich und nötig sind.

    Unterschrift Foto: In das Gebäude Biberacher Straße 112 in Mittelbiberach sollen Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung einziehen. Vorher muss es saniert werden. Bild: Josef Assfalg, ©Schwäbische Zeitung