Der Zustrom an Flüchtlingen in den Landkreis Biberach hält nach wie vor an. „Jede Woche kamen etwa 75 Flüchtlinge aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes bei uns an. Vom derzeitigen bundes- und landesweiten Rückgang der Flüchtlingszahlen spürten wir bisher noch nichts“, sagt Landrat Dr. Heiko Schmid. Ganz aktuell wurde jetzt angekündigt, dass dem Landkreis Biberach ab April wöchentlich etwa 40 Menschen zugewiesen werden.
In diesem Jahr hat das Land dem Landkreis bereits über 800 Menschen, vorwiegend aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, zugewiesen. Am Ende des ersten Quartals 2016 leben insgesamt rund 3.100 geflüchtete Menschen im Landkreis. Davon sind 2.200 in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. 900 Menschen leben in einer Anschlussunterbringung, die die 45 Städte und Gemeinden des Landkreises organisieren müssen.
Mittlerweile gibt es über 50 Gemeinschaftsunterkünfte in der Verantwortung des Landkreises. Kaum eine Stadt oder Gemeinde ist ohne Gemeinschaftsunterkunft. „Etwas stolz sind wir schon, dass wir noch keine Sporthalle belegen müssen. Das wollen wir auch in Zukunft unter allen Umständen vermeiden“, so Dr. Schmid. Selbst wenn die Zuweisungszahlen des Landes so blieben wie bisher, könne man alle Flüchtlinge bis Juli in Gemeinschaftsunterkünften unterbringen, ohne auf Sporthallen ausweichen zu müssen.
Unbegleitete minderjährige Ausländer
Zusätzlich leben 112 unbegleitete minderjährige Ausländer (UmA) im Kreis, 62 davon in Gastfamilien. Weitere 38 UmAs leben in Wohngemeinschaften, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreisjugendamts betreut werden. Zwölf UmAs sind in Heimgruppen freier Träger untergebracht. Die Hälfte der Jugendlichen kommt aus Afghanistan, ein Viertel aus Syrien und ein Viertel größtenteils aus afrikanischen Ländern.
Nach wie vor rechnet der Landkreis mit etwa 2.100 Flüchtlingen für das Jahr 2016. „Weniger werden es wohl nicht. Ob es mehr werden, hängt jetzt davon ab, wie in den kommenden Wochen und Monaten die europäischen Regelungen greifen.“ Darauf baut auch die Unterkunftsplanung des Kreises auf. „Wir fahren auf Sicht und passen unsere Planungen regelmäßig den aktuellen Zahlen an. Bisher ging die Anpassung der Plätze immer nach oben. Ich habe schon die Hoffnung, dass die Zahlen stagnieren beziehungsweise noch weiter zurückgehen, so dass wir uns noch mehr auf das Thema Integration konzentrieren können.“
Unterschrift Foto: Im ersten Quartal 2016 sind jede Woche etwa 75 Flüchtlinge im Landkreis Biberach angekommen. Bild: , ©Landratsamt Biberach