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    Schulleiter beklagen mangelnde Planungssicherheit in den Vorbereitungsklassen

    Landkreis Biberach, 18.05.2017

    Biberach sz
    Zum jährlichen Austausch hat sich Landrat Heiko Schmid mit den Schulleitern der sieben Kreisschulen im Landratsamt getroffen. Dabei kamen Themen wie die Beschulung von Flüchtlingen, die regionale Schulentwicklung, die Lehrerversorgung und die Digitalisierung der Schulen zur Sprache. Das teilt das Landratsamt in einer Pressemeldung mit.

    Schmid dankte den Schulleitern für ihr Engagement bei der Integration von Flüchtlingen: „Sie haben in den vergangenen zwei Jahren Großartiges geleistet und sehr rasch auf den großen Bedarf reagiert. Nachdem es zunächst darum ging, schnell zu handeln, geht es jetzt darum, die jungen Menschen langfristig bei uns zu integrieren und mit ihnen gemeinsam eine berufliche Perspektive zu entwickeln.“ Aktuell haben alle schulpflichtigen geflüchteten Mädchen und Jungen von der Grundschule bis zur beruflichen Schule einen Platz. Ziel sei es, die Kinder und Jugendlichen möglichst bald in Regelklassen zu integrieren beziehungsweise sie in eine Ausbildung oder einen Praktikumsplatz zu vermitteln.

    Oft nur befristete Stellen

    Sorgen bereitet den Schulleitern die mangelnde Planungssicherheit in den Vorbereitungsklassen für Schüler ohne Deutschkenntnisse (VAB/O-Klassen). Dort werden die Lehrer bislang nur befristet für ein Schuljahr eingestellt und zu den Sommerferien entlassen. Ob sie im neuen Schuljahr wieder an derselben Schule unterrichten, erfahren Lehrer und Schulleiter erst kurzfristig. Die befristet eingestellten Lehrer müssen sich erneut um eine Stelle bewerben.

    Voraussetzung für eine gelingende Integration ist ein grundlegendes Demokratie- und Werteverständnis. „Ab dem kommenden Schuljahr sind im Lehrplan deshalb zwei Stunden Demokratie- und Werteunterricht pro Woche in den Vorbereitungsklassen vorgesehen. Das hat das Kultusministerium gerade bekanntgegeben“, informierte Gisela Baumann, Leiterin des Amts für Bildung und Schulentwicklung, die Schulleiter. Ab Juli werden Fortbildungen für Lehrer, Sozialpädagogen und in der offenen Jugendarbeit tätige Haupt- und Ehrenamtliche angeboten.

    Ein weiteres Thema des Schulleitergesprächs: Aktuell diskutieren Bund und Länder über die Finanzierung einer Digitalisierung des Unterrichts. Mit der Eröffnung der Lernfabrik 4.0 und der begonnenen Ausstattung mit Tablets sind die beruflichen Schulen im Landkreis bereits auf einem guten Weg. Allerdings ist die Finanzierung der erforderlichen Schulausstattung durch Bund oder Land nicht nachhaltig gesichert.

    An einem Strang ziehen Landrat, Amt für Bildung und Schulentwicklung, Kreistag und Schulen bei der regionalen Schulentwicklung: Um den Schülern lange Anfahrtswege zu ersparen, engagiert sich der Landkreis für den Erhalt kleiner Klassen in den Berufsschulen.

    Unterschrift Foto: Landrat Heiko Schmid traf sich zum Austausch mit den Schulleitern der sieben Kreisschulen. Bild: Landratsamt, ©Schwäbische Zeitung