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    SZ-Aktion unterstützt Steyler Missionsschwestern bei der Flüchtlingshilfe

    Laupheim, 26.08.2017 (Katharina Brill, ©Schwäbische Zeitung)

    Laupheim sz
    „Nicht nur meine Massagen, auch die Zuwendung tun ihr gut, merke ich“, schreibt Schwester Ada über eine aus dem Irak geflüchtete Frau, die mit ihren beiden Kindern im Flüchtlingslager in Athen lebt. Nachzulesen in einem Brief an ihre Mitschwestern der Steyler Missionarinnen im Laupheimer Dreifaltigkeitskloster. Seit Mai dieses Jahres lebt sie in Athen zusammen mit drei anderen Steyler Schwestern aus der Slowakei, Indonesien und seit drei Wochen auch einer Schwester aus Indien. Ihre Mission: sich um die vielen Flüchtlinge zu kümmern, eine sinnvolle Beschäftigung für sie zu suchen und vor allem für sie da zu sein. Da war der Anteil in Höhe von 4325 Euro aus dem von SZ-Lesern anlässlich der Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“ gespendeten Geld (siehe Kasten) sehr willkommen. Das Dreifaltigkeitskloster unterstützt damit die Schwestern bei der aufreibenden Arbeit in Griechenland.

    Die Vorgeschichte: Im Oktober 2016 trafen sich Schwestern aus ganz Europa und beschlossen, sich gemeinsam der Bewältigung der großen Not der Flüchtlinge zu stellen, die in Griechenland ankommen. Danach sandten sie drei Schwestern nach Athen, die sich dort gemeinsam mit dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst für die Geflüchteten einsetzen sollten. Da auch die Ordensgemeinschaft des Dreifaltigkeitsklosters in Laupheim ihre Schwestern in Griechenland unterstützen wollte, nutze sie die Weihnachtsaktion der Schwäbischen Zeitung, um für die Schwestern Spenden zu sammeln. Das Geld kam inzwischen in Griechenland an und diente dort als Starthilfe.

    Sinnvolle Beschäftigung

    In der Zwischenzeit ist dort viel erreicht worden, wie Schwester Ada in ihrem Brief schreibt: „Unsere Flüchtlinge sollen eine sinnvolle Beschäftigung haben, und dafür gibt es fixe Programme, eigene für Kinder, Jugendliche und Erwachsene“. Die Bandbreite der Beschäftigung mit Flüchtlingen reicht von Küchenarbeit bis zu Sprachunterricht in Englisch, Griechisch und Arabisch. Dafür kommen eigens Lehrer von außerhalb hinzu.

    Die Versorgung der Kranken und älteren Menschen übernimmt die 78-jährige Österreicherin. Zu ihrer Hausapotheke gehören Johanniskraut, Beinwell und Aloe Vera, mit denen sie die Schmerzen der Menschen versorgt. Auch mit ihren Massagen kann die Missionarin den Geflüchteten Gutes tun. Die Schicksale der Menschen gehen ihr sehr ans Herz. So wie das jener Frau aus dem Irak, Jana. Sie sei mit ihren zwei und vier Jahre alten Söhnen alleine in Athen, während ihr Mann in Deutschland auf sie warte, schreibt Schwester Ada in ihrem Brief über die Kurdin. Sie habe viele Beschwerden und nehme stark ab, weshalb die Steyler Schwester ihr mit ihren Massagen und einem offenen Ohr für ihre Probleme möglichst viel Zuwendung gibt. Sie beschreibt damit nur eines der unzähligen schweren Schicksale, mit denen sie jeden Tag zu tun hat.

    Auch für die Betreuung der vielen Helfer und Volontäre sind die Steyler Missionarinnen in Athen zuständig. Sie tragen mit ihrer Anwesenheit und ihrem Engagement zu einem friedlichen Zusammenleben bei, um gemeinsam möglichst viel zu erreichen. Außer mit unterstützenden Gebeten der Ordensschwestern aus ganz Europa werden sie auch finanziell von den Gemeinden getragen, weshalb die Spenden der Weihnachtsaktion sehr wichtig für sie waren. Oft können die vier Schwestern nur staunen, wie die Menschen, mit denen sie auch unter einem Dach leben, so schwere Schicksalsschläge ertragen können. Es gibt ihnen immer wieder neue Energie, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Schicksal dieser Geflüchteten ein wenig erträglicher zu machen, sagen sie.

    Unterschrift Foto: Symbolbild: eine geflüchtete Frau mit ihren Kindern unterwegs in Griechenland. Bild: Kay Nietfeld, ©dpa