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    Auch Kinder von Flüchtlingen sind aufgenommen worden

    Unlingen, 28.03.2016 (Kurt Zieger, ©Schwäbische Zeitung)

    Unlingen sz
    Anfang März hat die Gemeinde Unlingen insgesamt 58 Flüchtlinge aufgenommen. Darunter befinden sich viele Familien mit zusammen 19 Kindern. Viele von ihnen sind im Kindergartenalter. Dies wirkt sich auf die zur Verfügung stehenden Kindergartenplätze aus. Unlingen ist voll belegt, in Uigendorf gibt es derzeit noch vier freie Plätze.

    „Dank der ehrenamtlichen Hilfe des Helferkreises ,Unlingen hilft’ ist die Aufnahme der Flüchtlinge reibungslos vonstatten gegangen“, stellte Bürgermeister Richard Mück in der Gemeinderatssitzung fest. „Von den Helfern sind positive Rückmeldungen auf dem Rathaus angekommen.“ Die Familien mit ihren Kindern kommen aus Syrien, einzelne Frauen aus Nigeria, einzelne Männer aus dem Irak.

    Sieben der Flüchtlingskinder sind im Kindergartenalter. Sie werden im gemeindeeigenen Kindergarten „Bussakendla“ und im katholischen Kindergarten „Unterm Storchennest“ betreut. Da nun beide Kindergärten voll oder sogar leicht überbelegt sind, ist bis zu den Sommerferien keine Aufnahme weiterer Kinder mehr möglich. „Das gilt auch für Kinder aus Unlingen, die bisher noch nicht angemeldet sind“, betonte Mück. Dies rührt auch daher, dass einige Zweijährige aufgenommen werden. Sie benötigen mehr Betreuung und nehmen zwei Kindergartenplätze in Anspruch.Ein Geschwisterpaar der Flüchtlingskinder aus Unlingen besucht den Kindergarten „Kleiner Drache“ in Uigendorf. Sie können die vorhandene Busverbindung benutzen.

    Keine Vorbereitungsklassen

    In nächster Zeit wird der Gemeinde eine Familie mit drei Kindern im Rahmen der Anschlussunterbringung zugewiesen. Sie sollen in Uigendorf Wohnung erhalten. Zwei der Kinder sind im Kindergartenalter. Somit besuchen vier Flüchtlingskinder den dortigen Kindergarten. Dadurch stehen von den 32 Plätzen im „Kleinen Drachen“ nur noch vier zu freier Verfügung. Allerdings werden Kinder, die seit Ende 2013 geboren sind, auch bald einen Kindergartenplatz benötigen.

    Nach Auskunft des Staatlichen Schulamts Biberach gibt es in Riedlingen, Uttenweiler und Dürmentingen Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder (VKL). Trotz der hohen Zahl der betroffenen Kinder in Unlingen wird hier keine derartige VKL-Klasse eingerichtet werden. Vier Kinder, die im Jahr 2008 geboren und derzeit noch im Kindergarten sind, können voraussichtlich die VKL-Klasse in Uttenweiler besuchen. In diesen speziellen Klassen werden 18 Stunden Sprachunterricht zur Verfügung gestellt, damit die zumeist syrischen Kinder möglichst schnell Deutsch lernen können. Darüber hinaus besuchen diese Schüler den regulären Unterricht. Sofern zu dem Schulort, dem die Unlinger Kinder zugeteilt werden, keine reguläre Busverbindung besteht, organisiert das Landratsamt Biberach einen Fahrdienst.

    Mück: keine Alternative

    Dadurch hofft Bürgermeister Mück, dass sich die Frage der freien Kindergartenplätze wenigstens nach den Sommerferien wieder etwas entspannt. Zugleich reagierte er damit auf Fragen aus dem Gemeinderat, wonach es nicht einfach sei, Unlinger Bürgern zu vermitteln, dass derzeit keine Kinder mehr in die Kindergärten aufgenommen werden können. Mück zeigte Verständnis für diese Befürchtung, die derzeitige Situation biete allerdings keine Alternative.

    Unterschrift Foto: Sieben Flüchtlingskinder besuchen derzeit gemeindeeigene Kindergärten in Unlingen Bild: Archiv, ©Schwäbische Zeitung