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    Gemeinde Unlingen liegt nach wie vor über dem Aufnahmesoll

    Unlingen, 17.12.2017 (Kurt Zieger, ©Schwäbische Zeitung)

    Unlingen sz
    Bei der Unterbringung von Flüchtlingen sind für die Gemeinde Unlingen die Aufnahmezahlen neu geregelt worden. 38 Personen leben derzeit in der Gemeinschaftsunterkunft, 17 Personen in der Anschlussunterbringung. Trotz neuer Zuweisungen liegt Unlingen über dem Aufnahmesoll.

    Die ersten Flüchtlinge bezogen am 2. März 2016 die Gemeinschaftsunterkunft. Mit 60 Personen war sie voll ausgelastet. Ende2016 war die Unterkunft mit 49 Personen belegt. Davon hat die Gemeinde in diesem Jahr elf Personen zur Anschlussunterbringung übernommen. Gegenwärtig sind in der Gemeinschaftsunterkunft 32 Männer und sechs Frauen untergebracht. Sie kommen aus Syrien, Irak, China, Nigeria und Algerien.

    Flüchtlinge sollen in einer Gemeinschaftsunterkunft höchstens 24 Monate leben müssen. Der Landkreis baut dort Plätze ab und weist die Flüchtlinge den Gemeinden zur Anschlussunterbringung zu. In Unlingen betrifft dies 17 Personen. Dabei handelt es sich um eine irakische Familie mit fünf Kindern und eine syrische Familie mit zwei Kindern. Sie bezogen ein gemeindeeigenes Gebäude. Eine weitere irakische Familie mit vier Kindern konnte in eine Wohnung einziehen.

    Jede Gemeinde im Landkreis Biberach bekommt nach einem bestimmten Schlüssel ein Aufnahmesoll errechnet. Dabei wird neben der Einwohnerzahl das Vorhandensein einer Gemeinschaftsunterkunft mit berücksichtigt. Für Unlingen bedeutet dies eine Reduzierung des ursprünglichen Aufnahmesolls um 75 Prozent. Umgerechnet heißt dies: 32 Personen müssen bis Jahresende 2017 aufgenommen werden.

    Vier weitere Flüchtlinge

    Im kommenden Jahr, so erklärte Bürgermeister Richard Mück in der Gemeinderatssitzung, wird der Landkreis Biberach den Gemeinden weitere 450 Personen zur Anschlussunterbringung zuweisen. Dadurch erhöht sich die Quote für Unlingen um vier Personen und liegt für das Jahr 2018 dennoch über dem Aufnahmesoll. Derzeit befinden sich 14 Personen in einem privaten Mietverhältnis, davon wohnten zwölf Flüchtlinge vorher in der Gemeinschaftsunterkunft des Dorfs.

    Aus Grundlage des Integrationspakts des Landes Baden-Württemberg werden Kommunen im Sinne eines Lastenausgleichs finanziell unterstützt. Für Unlingen bedeutet dies einen Förderbetrag von 39 250 Euro, der dem Landratsamt für individuelle Integration zur Verfügung steht. Wenn nun das Integrationsmanagement für den Landkreis mit Flüchtlingen in einem Durchschnittsalter von zirka 21 Jahren derzeit aufgebaut wird, steht Unlingen der Umfang von 0,68 Stellen eines Integrationsmanagers zu.

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