Die Ökumenische Migrationsarbeit (ÖMA) soll auch weiterhin einen wichtigen Beitrag bei der Betreuung Geflüchteter leisten. Aus diesem Grund sichert der Landkreis seine Freiwilligkeitsleistung für die weiteren Jahre zu und erhöht zudem auf Antrag der Träger Diakonie und Caritas ihren Zuschuss. Diesem Vorgehen stimmten die Mitglieder des Sozialausschusses einstimmig zu.
„Die Ökumenische Migrationsarbeit leistet wertvolle Arbeit, für die wir dankbar sind. Damit ist sie Teil des Erfolgsmodells der Migrationsarbeit im Landkreis“, sagte Landrat Mario Glaser in der Sitzung. Nun solle die Festbetragsfinanzierung erhöht und von 2025 an dynamisiert werden. „Wir hängen es an die Tarifsteigerungen und sparen uns damit auch diese Runde“, sagte Glaser in der Sitzung.
Die Diakonie Biberach und Caritas Biberach-Saulgau engagieren sich bereits seit Jahrzehnten in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit. Darauf aufbauend wurde während der großen Migrationsbewegungen 2015 gemeinsam mit dem Landkreis die Ökumenische Flüchtlingsarbeit ins Leben gerufen, aus der vor drei Jahren die ÖMA hervorging.
Der Landkreis finanziert seit 2015 die Migrationsarbeit mit einem Festzuschuss für die Personalkosten für 2,5 Stellen (Diakonie 1,5, Caritas 1,0) in Höhe von 55.000 Euro pro Stelle. Seit 2015 erfolgte hier keine Anpassung. Weitere 1,3 Stellen finanziert der Bund und 3,8 Stellen finanzieren die Träger selbst. Insgesamt stehen somit 7,6 Stellen für die Migrationsarbeit zur Verfügung. Wie das Landratsamt mitteilt, hätten die Träger zugesichert, ihre Stellenanteile weiterhin einzubringen. Aufgrund von Tarif- und Sachkostensteigerungen brachten Diakonie und Caritas nun ihr „dringendes Anliegen vor“, eine Erhöhung des Förderbetrags zu beantragen. In den Gesprächen sei deutlich geworden, dass die Weiterführung der ÖMA in bisherigem Umfang von dieser Erhöhung abhänge.
Das Landratsamt weist darauf hin, dass sich die Bedeutung der ÖMA für die Migrationsarbeit im Landkreis durch den Krieg in der Ukraine nochmals verstärkt habe. Mit der Einrichtung einer Wohnraumvermittlung für Geflüchtete aus der Ukraine, der Auszahlung von Überbrückungshilfen und Spendenmitteln sowie weiteren Aktionen hätten Diakonie und Caritas gerade in Krisenzeiten wertvolle Beiträge geleistet. Auch das „beeindruckende“ Engagement der vielen Ehrenamtlichen in der Migrationsarbeit, habe die ÖMA fachlich begleitet.
Vorausgesetzt nach dem Ausschuss erteilt auch der Kreistag grünes Licht, wird der Kreiszuschuss vom kommenden Jahr an von 55.000 auf 64.000 Euro pro Stelle erhöht. Von 2025 an wird die Pauschale an die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst gekoppelt. Die Sachkosten, für die der Landkreis seit 2023 aufkommt, werden wie bisher in tatsächlicher Höhe übernommen, bei einer Obergrenze von 9700 Euro pro Stelle.
Kreisrat Hans Petermann (Freie Wähler Vereinigung) betonte in der Sitzung, wie „unheimlich wichtig und notwendig“ die Arbeit der Ökumenischen Migrationsarbeit sei, gerade in der Unterstützung der Ehrenamtlichen.
Unterschrift Foto: Aufgrund von Tarif- und Sachkostensteigerungen beantragten Diakonie und Caritas eine Erhöhung des Zuschusses für die Ökumenische Migrationsarbeitrund Bild: Caritas/Diakonie, ©Caritas/Diakonie