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    Stellungnahme von Bürgermeister Jautz zur geplanten Gemeinschaftsunterkunft in den Unteren Stegwiesen

    Warthausen, 20.10.2015 (jautz warthausen)

    Es verging kein Tag in den vergangenen Wochen, in denen die Medien nicht voll waren mit Meldungen über Flüchtlinge. Oft waren es überregionale Mitteilungen aber auch Berichte in der regionalen Tageszeitung über die Belegung von neuen Unterkünften bei uns im Landkreis und in den Umlandgemeinden wie Maselheim, Ummendorf und der Stadt Biberach.
    Aufgrund des dramatischen Anstiegs der Zugangszahlen reichen die bislang geplanten Unterbringungskapazitäten bei Weitem nicht aus. Dies betrifft insbesondere die Erstunterbringung in den ersten 24 Monaten, für die der Landkreis verantwortlich ist.
    Deshalb ist der Landkreis ständig auf der Suche nach weiteren Unterkünften und hat auch jetzt unsere Gemeinde mit dem Aufbau einer Containerunterkunft eingeplant.
    Als Standort kommt die freie Wiesenfläche im Gewerbegebiet „Untere Stegwiesen“ in Betracht.


    Aktuell leben knapp 1.600 Flüchtlinge im Landkreis Biberach. Davon sind 1.250 Personen in Gemeinschaftsunterkünften und 350 Personen in der Anschlussunterbringung untergebracht. Allein in diesem Jahr wurden dem Landkreis bereits 1.100 Flüchtlinge zugewiesen. Die Landkreisverwaltung rechnet nach neuen Mitteilungen mit mindestens 1.500 Zuweisungen bis zum Ende des Jahres.

    Ich glaube, dass wir die Aufnahme und die Integration von Flüchtlingen nur dann erfolgreich gestalten können, wenn wir einen offenen und fairen Umgang miteinander pflegen. Niemand verlässt seine Heimat freiwillig: Ob Terror, Vertreibung oder wirtschaftliche Not – die Flüchtlinge haben häufig Schreckliches erlebt und sind aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen worden. Weil wir all dies nicht wissen, sollten wir ihnen offen und herzlich begegnen und ihnen einen guten Start in einer neuen Umgebung ermöglichen. Deshalb wird sich auch Warthausen in naher Zukunft der Verantwortung stellen und seinen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise leisten. Der Gemeinderat Warthausen wurde zwischenzeitlich von dieser neuen Situation eines Containerstandortes für bis zu 100 Personen informiert. Ein Vorgespräch zwischen der Gemeindeverwaltung, der evangelischen sowie der katholischen Kirche fand am Ende vergangener Woche statt.

    Im Wege der Anschlussunterbringung konnte die Gemeinde Warthausen bislang ihr Aufnahmesoll erfüllen. Für die bereits hierlebenden 21 Flüchtlinge konnte Wohnraum von der Gemeinde oder von Privatpersonen genutzt werden. Die jetzt zu schaffende Erstaufnahmeeinrichtung in Form einer Container-Wohnanlage erfolgt über das Landratsamt Biberach. Die Erstaufnahmeeinrichtung wird auch seitens des Landratsamtes betrieben. Der Gemeinde fällt die Aufgabe zu, die ankommenden Kinder entweder in einem Kindergarten oder in der Grundschule aufzunehmen.
    Eine gemeinsame Aufgabe wird es werden, die Flüchtlinge in ihrem Dasein zu begleiten. Alle Bürger, die sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge engagieren wollen, können sich nach der Informationsveranstaltung einem Helferkreis anschließen. Ich bitte sie heute bereits darum, die Flüchtlinge, die alle eine lange Reise mit leidvollen Erfahrungen hinter sich haben, offen und herzlich zu begrüßen und die Gemeinde bei dieser humanitären Aufgabe zu unterstützen. Über unsere Homepage www.warthausen.de werden wir sie aktuell über alle Themen zur Flüchtlingsunterbringung in Warthausen auf dem Laufenden halten.

    Herzlichen Dank für Ihr Verständnis und das Mitgestalten.


    Ihr Wolfgang Jautz
    Bürgermeister


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